Heißt es „Die Leiden des jungen Werther“ oder „Die Leiden des jungen Werthers“? Der grüne Duden liefert unter dem Stichwort „Personennamen, Singulardeklination, Namen ohne Artikelwort“ hierzu Erhellendes.
„Familien-, Personen- und Vornamen mit vorangehendem Artikelwort bleiben ohne Flexionsendung. Der Kasus wird durch das Artikelwort angezeigt“, führt der Band „Richtiges und gutes Deutsch“ aus.
Das bedeutet: Bei Namen ohne Artikelwort muss ein Genitiv-s gesetzt werden: Goethes Dramen. Bei Namen, die auf s, ß, x, z oder tz enden, zeigt der Apostroph den Genitiv an: Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte, Grass’ Romane, Gauß’ Theorie, Marx’ Schriften.
Steht jedoch ein Artikelwort vor dem Familien-, Personen- oder Vornamen, reicht es völlig aus, um den Genitiv anzuzeigen. Hier verzichten wir auf die Flexionsendung:
die Fragetechnik des Sokrates, die Gedichte des Hans Sachs, „Die Leiden des jungen Werther“, „Das Bild des Dorian Gray“, „Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym“ (Roman von Edgar Allen Poe), „Leben des Galilei“ (Schauspiel von Bertolt Brecht), „Die Familie des Wurdalak“ (Roman von Tolstoi)
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