Für das Kurzwort „Abc“ (= „Alphabet“) ist nur folgende Schreibung korrekt: „Abc“, z.B. in „das Abc der Liebe“, „das Abc der positiven Lebenseinstellung“ oder „Abc-Schütze“. Die Schreibung in Großbuchstaben ist in dieser Bedeutung nicht korrekt: „ABC“. Sind jedoch atomare, biologische oder chemische Kampfstoffe gemeint, ist die Schreibung in Großbuchstaben richtig: „ABC-Waffen“, „ABC-Abwehr“, „ABC-Sprühfahrzeug“ (eingesetzt von der Feuerwehr im Katastrophenschutz). Im Finanzwesen steht die Abkürzung „ABC“ z.B. für „Activity-based costing“, eine Abrechnungsmethode. Bei Unternehmen zeigt die „ABC-Analyse“ an, inwieweit die einzelnen Produkte am Umsatz beteiligt sind. Geografisch gesehen werden auch die folgenden Staaten bzw. Inseln unter dem Begriff „ABC-Staaten“ und „ABC-Inseln“ zusammengefasst: http://de.wikipedia.org/wiki/ABC-Staaten
, http://www.duden.de/rechtschreibung/ABC_Staaten, http://de.wikipedia.org/wiki/ABC-Inseln.
Werden unter der Überschrift „ABC“ Substantive aufgeführt, die nach dem Alphabet geordnet sind, ist auch die Versalien-Schreibung erlaubt.
Wer Dateien nach dem Alphabet ablegen will, sollte sich nach den „ABC-Regeln“ richten: http://www.office-lexikon.de/lexikon/default.asp?id=138
Die Buchstabenfolge wird auch als Eigenname verwendet: die englische Popgruppe „ABC“, ein Fernsehunternehmen http://abc.go.com/, ein Ausstellungsformat http://www.artberlincontemporary.com/en, eine spezielle Zeitung http://abc-projekt.de/abc-zeitung/.
Weitere Informationen: http://www.spiegel.de/thema/zwiebelfisch_abc/
Bitte schreiben Sie „abhandenkommen“ generell in einem Wort: „Das Heft ist mir abhandengekommen.“ „Achte darauf, dass es dir nicht wieder abhandenkommt.“
Abkürzungen am Satzanfang vermeiden
Aus stilistischen Gründen ist es ratsam, Sätze nicht mit einer Abkürzung beginnen zu lassen:
„Ca. im letzten Monat der Probephase finden die Tests statt.“ Besser: „Circa im letzten Monat der Probephase finden die Tests statt.“
„Ggf. muss der Mieter einen höheren Eigenanteil tragen.“ Besser: „Gegebenenfalls muss der Mieter einen höheren Eigenanteil tragen.“
Abkürzung der Wochentage
Die Wochentage werden korrekterweise so abgekürzt: Mo. – Fr., 8:00 – 18:00 Uhr (auch möglich ohne Leerzeichen vor und nach dem Strich: Mo.–Fr., 8:00–18:00 Uhr).
Active Directory ist der Verzeichnisdienst von Microsoft Windows Server. Er ermöglicht, ein Netzwerk entsprechend der realen Struktur des Unternehmens oder seiner räumlichen Verteilung zu gliedern. Dazu verwaltet Active Directory verschiedene Objekte in einem Netzwerk wie Benutzer, Gruppen, Rechner, Dienste, Server, Dateifreigaben und andere Geräte wie Drucker und Scanner und deren Eigenschaften.
Der Verzeichnisdienst von Microsoft Windows Server ist ein Produktname, also ein feststehender Begriff. Die Microsoft-Schreibweise sieht bei Zusammensetzungen vor, lediglich das letzte Wort mit Bindestrich zusammenzuschreiben. Es ist daher nicht korrekt, das komplette Kompositum durchzukoppeln. Folgende Schreibungen sind korrekt:
„Active Directory-Delegation“, „Active Directory-Administration“, „Active Directory-Berechtigungen und -Zugriffe“.
Probleme bereitet häufig auch der Genitiv. Bitte verzichten Sie hier auf einen Apostroph und fügen Sie einfach ein „s“ an:
„In erster Linie steht der Schutz des Active Directorys (falsch: des Active Directory’s) im Vordergrund.“
Weitere Informationen:
http://www.microsoft.com/germany/technet/datenbank/articles/600361.mspx
http://www.winfaq.de/faq_html/Content/tip0000/onlinefaq.php?h=tip0465.htm
Setzen Sie vor Firmennamen bitte nach Möglichkeit keinen Artikel. Verwenden Sie „der/die/das“ vor Unternehmensbezeichnungen nur dann, wenn die entsprechende Rechtsbezeichnung dahinter steht (AG, oHG, GmbH: die. Die Siemens AG usw.), wenn ein Attribut folgt (die Softlink Holding) oder wenn sich die Firma selbst so bezeichnet. Eigenbezeichnungen der Unternehmen können Sie leicht auf der jeweiligen Firmenwebsite klären.
Bitte schreiben Sie daher nicht: die Siemens, die Infineon. Korrekt ist jedoch: die Allianz (weil gemeint ist: die Versicherung, und weil sich das Unternehmen selbst so bezeichnet), die Postbank, die Fraunhofer-Gesellschaft.
Richtig ist auch: die Books on Demand GmbH, die Dresdner Bank AG usw.
Ebenfalls korrekt: Diese Ausgabe enthält Beilagen der (nicht: des) Spiegel Verlags AG, Hamburg.
Das Adjektiv „ähnlich“ wird kleingeschrieben: „Der Maler wählte nach seiner Schaffenspause ähnliche Motive.“ „Sie hatte ähnliche Beweggründe wie er.“
Bitte beachten Sie die Großschreibung bei der Substantivierung: „Er hat Ähnliches erlebt.“ „Sie kauften Chilis, Tomaten und Ähnliches.“
Schreiben Sie „Ähnliches“ in Abkürzungen ebenfalls groß: „u. Ä.“, „o. Ä.“.
Zwischen „ähnlich sehen“ und „ähnlichsehen“ existiert ein Bedeutungsunterschied, der sich in der Getrennt- oder Zusammenschreibung bemerkbar macht. Die wörtliche Bedeutung „jemandem ähnlich sehen“ steht für „jemandem ähnlich sein“, „ähneln“ und wird getrennt geschrieben:
„Die beiden Schwestern sahen sich zum Verwechseln ähnlich. Sie haben sich ähnlich gesehen. Sie sind eineiige Zwillinge, daher müssen sie sich ähnlich sehen. Ich finde schon, dass sie sich ähnlich sehen.“
Die übertragene Bedeutung „nicht anders zu erwarten sein“ kommt in der Zusammenschreibung „ähnlichsehen“ zum Ausdruck: „Das würde ihm ähnlichsehen, uns nichts abzugeben. Ich gebe Ihnen Recht, dass ihm das ähnlichsieht. Auch die Vorgänge letzte Woche haben ihm ähnlichgesehen.“
Beide Schreibungen sind korrekt. Gerade in der Umgangssprache hat jedoch „alleine“ Konjunktur: „Aber das alleine macht noch keinen Unterschied.“ „Und sie war wieder alleine.“
Ich empfehle „allein“ statt „alleine“ zu verwenden, weil es standardsprachlich ist und stilistisch besser klingt: „Du gelobst Besserung, allein mir fehlt der Glaube.“
Manchmal ist weniger mehr. Erbringt eine Firma alle üblichen Dienste rund um ein spezifisches Angebot, bietet sie Komplettleistungen „aus einer Hand“ an. Allerdings lassen abgegriffene Formulierungen wie „Alles aus einer Hand“ oder „Alles rund ums …“ die nötige Fantasie vermissen. Dies liegt jedoch nicht nur am Texter, sondern geht vor allem auf die grundlegende Ausrichtung des Unternehmens zurück. Denn das Motto „Alles aus einer Hand“ – ein Kaufhausslogan aus den Siebzigerjahren – vermittelt: Wir machen alles in Bezug auf ein Produkt/eine Dienstleistung. Längst aber hat ein Trend eingesetzt, der wieder eine stärkere Spezialisierung verfolgt. Wenn jemand wirklich alle Leistungen auf vielen Geschäftsfeldern erbringt, stellt sich nicht nur für den Kunden die Frage: Kann man auf mehreren Gebieten spezialisiert sein? Man könnte auch vermuten: Wer alles macht, macht nichts richtig gut.
Um inflationär genutzte Wendungen wie „Alles rund ums …“ und „Alles aus einer Hand“ zu vermeiden, schlage ich Ihnen folgende Formulierungen und Slogans vor:
Alles im Blick
Alles aus einer Quelle
Alle Leistungen, eine Quelle
Alle Leistungen, ein Partner
Ein Partner, alle Vorteile
Ein Partner, viele Vorteile
Ein Partner, viele Lösungen
Für jedes Problem die passende Lösung
Viele Fragen, eine Lösung
Viele Leistungen, eine Lösung
Viele Vorteile, ein Partner
Viele Vorteile, eine Lösung
Mein Vorschlag: Verzichten Sie auf Phrasen wie „Über unsere Firma können Sie Ihren gesamten Bedarf aus einer Hand beziehen“. Formulieren Sie stattdessen den kompletten Satz um und nennen Sie die einzelnen Leistungen konkret:
„Der Fullservice-Gedanke steht im Vordergrund: Beratung, Analyse, Konzeption, technische Umsetzung und dauerhafte Betreuung.“
Das Verb „ändern“ sagt alles aus, die Vorsilbe „ab“ ist überflüssig.
Wann werden Gänsefüßchen verwendet?
Anführungszeichen werden in folgenden Fällen gesetzt:
bei der direkten Rede:
„Sie fragte: Schickst du mir das Dokument per Post?“
„Ich schicke dir die Datei per E-Mail“, antwortete er.
bei Zitaten:
„Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut.“ Perikles
bei der Hervorhebung von einzelnen Buchstaben, Wortbestandteilen und Wörtern:
Den Artikel über Anführungszeichen finden Sie in dieser Liste unter „A“.
Ist es ein „Vor“urteil, wenn ich über etwas Selbsterlebtes spreche?
Das hast du ja „toll“ gemacht!
Dieser Artikel stand am Donnerstag in der „Zeit“.
Wie sehen korrekte An- und Abführungszeichen aus?
In deutschen Texten werden meist folgende An- und Abführungszeichen verwendet:
„Zur Premiere des Theaterstückes waren alle Herrschaften anwesend.“
Möglich ist auch, folgende An- und Abführungszeichen zu verwenden, die besonders in italienischen und französischen Texten vorkommen:
»Bei Kämpfen, die man verliert, lernt man am meisten.«
Diese Zeichen sehen aus wie doppelte Größer-als-Zeichen und werden vor allem in der Belletristik verwendet.
Einfache An- und Abführungszeichen
Einfache An- und Abführungszeichen markieren eine Hervorhebung innerhalb eines Zitats:
„Dieses ,Wir hören uns!‘ ärgerte ihn maßlos.“
„Über den ,Warnvermerk‘ setzten sie sich einfach hinweg.“
„Sie sahen den ,Faust‘ nur schon zum dritten Mal im Residenztheater.“
Entscheiden sich Schreiber dagegen für die französischen »Gänsefüßchen«, müssen sie auch die entsprechenden einfachen An- und Abführungszeichen verwenden:
»Lessings ›Nathan‹ überwältigte die Massen.«
Tastenkombination einfache Gänsefüßchen
Wo sind die einfachen An- und Abführungszeichen auf der PC-Tastatur zu finden? Das einfache deutsche Anführungszeichen ähnelt einer winzigen „9“ und muss unten, direkt vor dem entsprechenden Wort stehen. Es entspricht dem Komma und lässt sich daher leicht per Tastatur einfügen. Das einfache Abführungszeichen dagegen erinnert an die Form einer winzigen, hochgestellten „6“ und muss oben, direkt hinter dem zitierten Wort platziert werden. Es ist über die Tastenkombination Shift + Raute zu finden. Beide Zeichen, das einfache Anführungszeichen wie das einfache Abführungszeichen, sind auch über folgenden Pfad zu erreichen:
Einfügen Symbol / Weitere Symbole / Sonderzeichen / Einfaches öffnendes Anführungszeichen – Doppelklick. Die Bezeichnung „Einfaches öffnendes Anführungszeichen“ hier im Word ist falsch. Es handelt sich um das einfache schließende Anführungszeichen. Word geht hier von englischen Zeichen aus.
Die einfachen französischen An- und Abführungszeichen sind ebenfalls über diesen Pfad zu erreichen.
Die Schreibung „an Hand“ war vor der Rechtschreibreform 1996 korrekt, heute ist sie es nicht mehr. Richtige Verwendung:
„Anhand von Normen und Werten können wir uns orientieren.“
„Prüfen Sie die Punkte anhand der Anforderungsliste in diesem Buch.“
Viele Schreiber verwenden „Zahl“ statt „Anzahl“ für eine Mengenangabe. Das ist nicht falsch, aber auch nicht gut. „Anzahl“ beschreibt standardsprachlich eine Untermenge eines großen Ganzen, „Zahl“ dagegen die Gesamtmenge. Beispiele:
„Der Soziologe Rainer Geißler empfiehlt, die Menschen nach Beruf und Bildung in eine überschaubare Zahl von Schichten zu unterteilen.“
„Die meisten Häuser sind ans Gasnetz angeschlossen, wie man schon an der Zahl der herkömmlich betriebenen Heizungen sehen kann.“
„Mit einem ,BoD easyBook‘ kann man die Zahl der Urlaubstage leider nicht erhöhen, aber für sich
und seine Leser die schönsten Orte und besten Reisetipps in Wort und Bild festhalten.“
„Die Berliner Polizei hat einen mutmaßlichen Serien-Auto-Brandstifter gefasst. Der 27-Jährige stehe im dringenden Verdacht, ,eine hohe Zahl von Fahrzeugen in Berlin in Brand gesetzt zu haben‘, sagte ein Polizeisprecher.“ (T-Online)
„Die Zahl der Arbeitslosen (= Gesamtzahl) ist leicht gesunken, darunter waren viele Selbstständige. Die Anzahl der Selbstständigen (unter den Arbeitslosen) stieg im Gegensatz zum Gesamttrend stark an.“
Um hervorzuheben, dass es sich bei der erwähnten Zahl um die Gesamtmenge handelt, können Sie „Gesamtzahl“, „Gesamtmenge“ schreiben:
„Nennen Sie die Gesamtzahl der jeweils getrennt für die Jahre 2007, 2008 und 2009 bezogen auf den Ausschreibungsgegenstand in Ihrem Unternehmen fest angestellten Mitarbeiter.“
Der Name der US-Firma „Apple“ bedeutet auf Deutsch „Apfel“. Was liegt näher, als ein neues Produkt des Elektronikkonzerns nach einer Apfelsorte zu benennen?
Ähnliches muss Jef Raskin Ende der 1970er-Jahre in den Sinn gekommen sein. Als der Apple-Computertechnologe 1979 den Prototyp für einen leicht bedienbaren Computer entwarf, gab er ihm den Namen seiner Lieblingsapfelsorte: „Macintosh“. „Allerdings unterlief ihm dabei ein kleiner Schreibfehler: Die Bezeichnung der Frucht wird McIntosh geschrieben. Letzten Endes spielte das aber keine Rolle. Der Computer wurde weit bekannter, als es der Apfel je war, und seit der Einführung des Computers wurde der Apfel grundsätzlich falsch geschrieben.“ (Quelle: Jeffrey Young, William L. Simon: Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens)
Übersicht:
Apple Macintosh (Kurzform Mac) = „1. Computerbaureihe 2. erster Mikrocomputer mit grafischer Benutzeroberfläche, der in größeren Stückzahlen produziert wurde“ (Quelle: Wikipedia)
McIntosh = Sorte des Kulturapfels (Malus domestica) (Quelle: Wikipedia)
Mackintosh = 1. mit Kautschuk imprägnierter Baumwollstoff 2. Regenmantel aus beschichtetem Baumwollstoff (Quelle: Duden)
Weitere Informationen:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/1984-Der-Macintosh-schreibt-Geschichte-201823.html
Literatur:
Jeffrey Young, William L. Simon: Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens
(= arme und vermögende Menschen) Bitte schreiben Sie beides groß: „Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer.“
In Wendungen wie „auf allen vieren“ und „alle viere von sich strecken“ wird das Zahlwort „vier“ generell kleingeschrieben. Die Großschreibung wird zwar oft verwendet, dies ist aber nicht korrekt.
Beide Schreibungen sind korrekt. Weil das Substantiv „Grund“ jedoch im Lauf der Zeit verblasst ist, schreibe ich hier zusammen: „Aufgrund heutiger Erkenntnisse ist dies möglich.“ Meines Erachtens scheint in der Präposition „aufgrund“ das Hauptwort „Grund“ nicht mehr durch, ähnlich wie bei „mithilfe“ die „Hilfe“ kaum anklingt (weitere Beispiele für verblasste Substantive in Präpositionen: anhand (Hand), anstelle (Stelle)).
Auch können wir hier leicht Text sparen. „Auf Grund“ besteht aus zwei Wörtern, „aufgrund“ nur aus einem. Wer sich gern kurzfasst, ist mit „aufgrund“ also gut beraten.
Weitere Informationen:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,309741,00.html
Zwischen „aufrechterhalten“ und „aufrecht halten“ besteht ein Bedeutungsunterschied. Schreiben Sie zusammen, wenn „fortführen“, „weiterführen“, „erhalten“, „bewahren“ gemeint ist:
„Es gelang ihm, den Kontakt aufrechtzuerhalten (= fortzuführen).“
„Bestimmte Güter wie Geld oder ein gesicherter Beruf sind wertvoll, da sie den Menschen helfen, Werte wie Sicherheit, Wohlstand, Gesundheit aufrechtzuerhalten (= zu erhalten, zu bewahren).“
In der wörtlichen Bedeutung „gerade stehen“ muss getrennt geschrieben werden:
„Sie war so geschwächt, dass sie sich kaum noch aufrecht halten konnte.“
1. Nur bei Überschriften der ersten Ebene folgt ein Punkt am Schluss der Ziffer oder des Buchstabens: „1. Einstieg in die für Informatik“. Bitte verzichten Sie bei allen weiteren Ebenen auf einen Punkt.
Korrekt:
„1.1 Aufnahme des Status quo“
„1.1.1 Realisierung des Ist-Zustandes“
Falsch ist dagegen:
„1.1. Aufnahme des Status quo“
„1.1.1. Realisierung des Ist-Zustandes“
Ebenso falsch ist der Punkt hinter der letzten „2“: „Der Bezug zu Ihren genannten Themen soll beispielhaft in 2.2. dargestellt werden.“
2. Setzen Sie bitte nach der aufzählenden Ziffer oder dem Buchstaben nur ein einziges Zeichen, z.B. einen Punkt, eine Klammer oder einen Doppelpunkt.
Korrekt:
„a. Einstieg in die Informatik“ oder
„a) Einstieg in die Informatik“ oder
„1. Einstieg in die Informatik“
Falsch ist dagegen:
„a.) Einstieg in die Informatik“
„a.: Einstieg in die Informatik“
„1.) Einstieg in die Informatik“
Ein einziges Zeichen (Punkt, Klammer, Doppelpunkt) hinter dem Gliederungsbuchstaben/-zeichen reicht völlig aus wie in diesem Beispiel: „Der Bezug zu Ihren genannten Themen soll beispielhaft in 2.2 dargestellt werden.“
Die Verben „authentisieren“ und „authentifizieren“ gehen auf „authenticus“ (spätlateinisch) zurück, was für „zuverlässig verbürgt, urschriftlich, eigenhändig“ steht. In der IT-Sprache häufig verwechselt, unterscheiden sich beide Wörter in ihrer Bedeutung.
Ein Benutzer authentisiert sich mithilfe eines Passworts am System, um von diesem dann authentifiziert zu werden. Der Nutzer erbringt also seine Legitimation und erbittet „Einlass“ – in diesem Fall ist „Authentisierung“ gemeint. Das System prüft die Legitimation des Users und gibt ihm das Recht zum Eintritt (= Rechtevergabe), anders ausgedrückt: Es authentifiziert ihn.
Literatur:
Christoph Pollmann und Ulrike Wolk: Wörterbuch der verwechselten Wörter
Partizip I (basierend) und Partizip II (basiert) werden häufig verwechselt. Möchten Sie angeben, dass etwas auf einem System, Programm oder Ähnlichem aufbaut (basiert), dann ist nur das Partizip II korrekt:
„Wir empfehlen eine dateibasierte Sicherung.“ (= eine Datei bildet die Basis für die Sicherung, die Sicherung funktioniert auf Basis einer/mehrerer Dateien)
„Die Windows-basierte Lösung bietet zahlreiche Vorteile.“ (Windows bildet die Grundlage der vorgeschlagenen Lösung)
„Hier wird eine softwarebasierte Lösung zum Einsatz kommen.“ (die präferierte Lösung basiert auf einer Software)
Schreiben Sie das Verb „bereitstehen“ generell zusammen: „Für unseren Ausflug wird alles bereitstehen.“
„Zum Projektbeginn werden die bereitstehenden Geräte zum jeweiligen Technikraum transportiert.“
Bei Bastian Sick findet sich eine schöne Erklärung, wann man die beiden Wörter korrekt verwendet. Der Hamburger Autor erläutert:
„Die Wörter ,bergen‘ und ,retten‘ sind nicht gleichbedeutend. Sonst brauchte das Motto vieler Feuerwehren und des Technischen Hilfswerkes nicht ,Schützen, bergen, retten‘ zu heißen, die letzten zwei wären dann ja doppelt gemoppelt.
Der Unterschied hängt mit Leben und Tod zusammen: Gerettet werden Überlebende, geborgen werden Leichen. Verwundete werden demnach nicht geborgen, sondern gerettet, selbst wenn sie kurz darauf ihren Verwundungen erliegen.
Gerade wenn von Opfern die Rede ist, sollte man den Unterschied zwischen ,bergen‘ und ,retten‘ sehr genau nehmen, denn Opfer können sowohl Tote als auch Verletzte sein. Wer also schreibt: ,Bis zum frühen Morgen war die Feuerwehr mit der Bergung der Opfer beschäftigt‘, der gibt seinen Lesern damit zu erkennen, dass keines der Opfer mehr am Leben war.
Ähnliches gilt auch für den Unterschied zwischen einer Trage und einer Bahre. Wer auf einer Bahre vom Feld getragen wird, der ist tot. Wer nur verletzt ist, der wird auf einer Trage abtransportiert.“
(Quelle und weitere Infomationen: Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod)
(= „Erfolgsmethode“, angloamerikanische Geschäftssprache) Die korrekte Schreibung lautet im Deutschen: Best Practice.
Da das Substantiv aus dem Englischen kommt, wird es in englischen Texten kleingeschrieben, was im Deutschen jedoch nicht erlaubt ist. Die Kleinschreibung können Sie zwar beibehalten, setzen Sie das Wort dann bitte in Anführungszeichen („best practice“) oder schreiben Sie es kursiv: best practice.
Falsch ist dagegen die Schreibung mit „s“: Best Practise.
Deutsche Synonyme für „Best Practice“: Erfolgsmethode, beste Methode, beste Praxis, beste Vorgehensweise, bestes Verfahren
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Bindestrich bei Zusammensetzungen: Koppeln Sie bei Zusammensetzungen generell durch (Ausnahme: Eigennamen wie „Active Directory“). Dies gilt auch bei Wortgruppen: Punkt-zu-Punkt-Verbindung, Six-Sigma-Ausbildung, Web-2.0-Anwendung, Preis-Leistungs-Verhältnis.
„Für die hier angefragte Umgebung wird eine redundante 1-GB-Verbindung reserviert.“
Der Bindestrich bietet sich gerade bei längeren Zusammensetzungen an: Management-Anbindung.
Bindestrichflut vermeiden:Die gedankenlose Verwendung von Bindestrichen führt zu Wortungetümen wie „Click-to-Call-Funktion“ (siehe unten) und kann einen Text unleserlich machen. Um den zu häufigen Gebrauch von Bindestrichen zu verhindern, empfehle ich Ihnen, unnötige Zusammensetzungen zu vermeiden.
Statt: „Auch den Film und die Tour finden Sie von jetzt an im Hilfe-&-Service-Bereich.“
Besser: „Auch den Film und die Tour finden Sie von jetzt an im Bereich Hilfe & Service.“
Statt: „Die Click-to-Call-Funktion dient der Wahl von Rufnummern aus allen Anwendungen durch Markieren und Aktivieren der Wählfunktion mittels eines Klicks mit der rechten Maustaste.“
Besser: „Die Funktion Click to Call dient der Wahl von Rufnummern aus allen Anwendungen durch Markieren und Aktivieren der Wählfunktion mittels eines Klicks mit der rechten Maustaste.“
Statt: „Die neuesten Lösungen bieten die Möglichkeit, Kennwörter nach dem Challenge-Response-Prinzip zurückzusetzen.“
Besser: „Die neuesten Lösungen bieten die Möglichkeit, Kennwörter nach dem Prinzip Challenge-Response zurückzusetzen.“
Um der Bindestrichflut vorzubeugen, schreiben Sie Wörter, die bereits über ein Fugen-s verfügen, nur in Ausnahmefällen (z.B. wenn die einzelnen Komponenten zu lang sind) mit Bindestrich: „Datenvirtualisierungs-Software“. Kurze Komposita wie „Dschungel-Camp“, „Notfall-Medien“, „System-Nutzung“ oder „Super-Zug“ kann man getrost in einem Wort schreiben: „Dschungelcamp“, „Notfallmedien“, „Systemnutzung“, „Superzug“.
Kurze Zusammensetzungen, die ein oder zwei (hierzulande unverständliche) englische Wörter enthalten, kann man dagegen durchaus mit Bindestrich schreiben:
„Title-Tag“
„Test-Host“
„Software-Stack“
Die Schreibung „Testhost“ ist nicht falsch, liest sich aber ungewohnt. Lesbarkeit und Verständnis sind bei „Test-Host“ meines Erachtens höher, da „Host“ im Gegensatz zu „Test“ im Deutschen eher ungebräuchlich ist. Ebenso bei „Stack“, das als rein englisches Wort hierzulande nur den Wenigsten ein Begriff sein dürfte.
Bindestriche und Klammern: So setzen Sie Bindestriche bei Klammerausdrücken richtig:
„Die eingesetzten 3Com-Switches bieten keine Power-over-Ethernet-(PoE-)Funktionalität.“
Bindestrich bei Fugen-s: Vermeiden Sie nach Möglichkeit das Aufeinandertreffen von Fugen-s und Bindestrich. Ich schlage vor, auf Bindestriche direkt hinter einem Fugen-s weitgehend zu verzichten:
„Zugriffsregeln“ (statt: „Zugriffs-Regeln“)
„Sicherheitspaket“ (statt: „Sicherheits-Paket“)
„Lösungskomponenten“ (statt: „Lösungs-Komponenten“)
Geronnenes Blut innerhalb eines Blutgefäßes wird als „Blutgerinnsel“ oder „Aneurisma“ bezeichnet.
Das Wort „Café“ bezeichnet ein Kaffeehaus, wo man Kaffee (= Heißgetränk) und Kuchen zu sich nehmen kann. Es ist falsch zu sagen „Ich möchte gern einen Café trinken“ oder „Komm, lass uns ins Kaffee gehen“.
(IT-Deutsch) Da Substantive im Deutschen zusammengeschrieben werden, empfehle ich auch hier die Zusammenschreibung „Callmanager“ (oder „Call-Manager“) statt „Call Manager“.
Bitte beachten Sie die Schreibung von Eigennamen. Beispielsweise hieß der heutige „Cisco Unified Communications Manager (CUCM)“ früher „Cisco Unified CallManager“.
Der Duden nennt als exakte Schreibung nur diese: Cashflow. Beispielsatz: „Dieser Betrag konnte durch den positiven Cashflow des Geschäftsjahres in 2009 vollständig zurückgeführt werden.“
Beide Schreibungen sind korrekt. Bei derart kurzen Wörtern können wir auf den Bindestrich getrost verzichten, mein Favorit: Clientservice.
Die korrekte Firmenbezeichnung des internationalen IT-Dienstleisters lautet „Computacenter AG & Co. oHG“ oder kürzer „Computacenter“. Falsch ist dagegen die Schreibung „Computercenter“. Als Kürzel fungiert häufig „CC“.
Möchten Sie vor der Firmenbezeichnung einen Artikel verwenden, müssen Sie die Rechtsbezeichnung des Unternehmens dahinterschreiben: „die Computacenter AG“. Genauso gut können wir aber auf die Rechtsform verzichten und nur „Computacenter“ schreiben.
Falsch ist daher: Die Computacenter ist eines der führenden Dienstleistungsunternehmen für Informationstechnologie in Europa mit Hauptsitz in Kerpen, Deutschland.
Korrekt dagegen: Die Computacenter AG (oder nur: Computacenter) ist eines der führenden Dienstleistungsunternehmen für Informationstechnologie in Europa mit Hauptsitz in Kerpen, Deutschland.
Häufiger Fehler:
Computercenter → Computacenter
Weitere Informationen:
Möchte man sagen, dass sich jemand an etwas (z.B. einen Tisch) setzen soll, ist nur die Getrenntschreibung korrekt: „Kinder, der Tisch ist gedeckt, ihr müsst euch nur noch daran setzen.“
In der Bedeutung „vollen Einsatz erbringen“ ist bei „daransetzen“ jedoch die Zusammenschreibung verbindlich: „Wir werden alles daransetzen, das Ziel zu erreichen.“
Bei „das“ und „dass“ handelt es sich um verschiedene Wortarten. Das Wörtchen „das“ kann ein bestimmter Artikel sein – „Gestern habe ich mir das neue Buch von Bastian Sick bestellt“ – oder ein Demonstrativpronomen: „Es wäre schön, wenn das möglich wäre.“
Das Kurzwort „das“ kann auch ein Relativpronomen sein. „Monika war ein Kind, das sich gut mit sich selbst beschäftigen konnte.“ Um festzustellen, ob ein Relativpronomen vorliegt, prüfen Sie, ob „das“ durch „welches“ ersetzt werden kann. Ist dies möglich, ist „das“ ein Relativpronomen: „Monika war ein Kind, das (= welches) sich gut mit sich selbst beschäftigen konnte.“
Bei „dass“ (Schweizer Schreibung „daß“, alte deutsche Rechtschreibung bis 1996 ebenfalls „daß“) handelt es sich um eine Konjunktion, also ein Bindewort. Es steht meist direkt hinter einem Komma und lautet einen Nebensatz ein wie hier: „Es freut mich, dass ihr jetzt zusammenwohnt.“
Übersicht:
das = bestimmter Artikel. „Ich bestelle mir das neue Buch von Wolf Schneider.“
das = Demonstrativpronomen. „Das sieht dir ähnlich.“ „Das kann doch nicht wahr sein!“
das = Relativpronomen. „Sie war ein Kind, das (= welches) ihre Eltern zum Lachen brachte.“ „Für dieses zunehmend stärkere Engagement, das (= welches) sich auch in entsprechenden Umsatzgrößen niederschlägt, erhält der Händler zusätzliche Vorteile.“
dass = Konjunktion. „Ich finde es toll, dass dir die neue Stelle so gut gefällt.“ „Nach finaler Budgetschätzung wird das Projekt in zeitliche Abschnittsstufen unterteilt, die sicherstellen, dass (Konjunktion) das (bestimmter Artikel) Projekt innerhalb der anvisierten 35 Stunden durchgeführt wird.
Weitere Informationen:
http://www.neue-rechtschreibung.net/2011/03/24/ein-klassiker-dass-und-das/
http://www.gfds.de/sprachberatung/fragen-und-antworten/uebersichtsseite/ss-abgeschafft/
Literatur:
Christoph Pollmann, Ulrike Wolk: Wörterbuch der verwechselten Wörter, PONS, Stuttgart, 2010
Satzkonstruktionen, die mit der Konjunktion „dass“ gebildet werden, wirken oft ungelenk, wenig elegant und nicht sehr eloquent. Meist leitet die Konjunktion einen Nebensatz ein wie hier: „Es ist doch klar, dass ich dabei bin.“
Das Bindewort „dass“ und das dazugehörige Komma unterbrechen den Redefluss und nehmen einem Satz den Schwung. Auch wird der Satz ohne „, dass“ kürzer. Formulieren Sie kraftvoll, und zwar ohne „, dass“.
Statt: „Ich finde, dass nach den Worten endlich Taten folgen sollten.“
Besser: „Nach den Worten sollten endlich Taten folgen.“
Statt: „Es ist doch klar, dass wir uns erst einigen müssen.“
Besser: „Natürlich müssen wir uns erst einigen.“ Oder: „Aber wir müssen uns erst einigen.“
Links:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,311593,00.html
http://www.neue-rechtschreibung.net/2011/01/29/sehr-kurios-dasselbe-vs-das-gleiche/
http://www.herrmeyer.ch/das-gleiche-ist-nicht-dasselbe-wie-dasselbe/
http://grammatik.woxikon.de/dasselbe_und_dasgleiche.php
Literatur:
Christoph Pollmann, Ulrike Wolk: Wörterbuch der verwechselten Wörter, PONS, Stuttgart, 2010
Das aus dem Griechischen stammende Wort „Delphin“ kann seit der Rechtschreibreform 2006 auch mit f geschrieben werden: Delfin. Beide Varianten sind korrekt. Ich empfehle die neudeutsche Schreibung mit „f“ wie auch der Duden und Wikipedia. Auch das WWF Magazin favorisiert diese Variante in seiner Märzausgabe 2011: „Mehr als 1000 Fischarten, 21 Wal- und Delfinarten – die kapverdischen Gewässer sind wahre biologische Schatzkammern.“
Demotiviert und unmotiviert bedeuten nicht das Gleiche. Ist jemand demotiviert, hat er vorübergehend keine Lust auf eine mühevolle Tätigkeit. Das Verb „demotiviert“ impliziert eine früher vorhandene Arbeitsbereitschaft, die zwischenzeitlich abhandenkam. Ganz anders dagegen ein unmotivierter Mitarbeiter. Er ist von vornherein nicht bereit, sich zu engagieren und lehnt Aufwand generell ab.
Literatur:
Christoph Pollmann, Ulrike Wolk: Wörterbuch der verwechselten Wörter, PONS, Stuttgart, 2010
Die Tücken der Sprache liegen oft in den unscheinbarsten Wörtern. Ein Beispiel gefällig?
Die folgenden Sätze unterschieden sich durch ein einziges Wort: deren und ihrem. Welcher Satz ist korrekt? Oder sind beide Pronomen richtig?
„Damit sorgen wir dafür, dass diese Lösungen auch in der IT-Umgebung unserer Kunden funktionieren und zu deren Geschäftserfolg beitragen.“
„Damit sorgen wir dafür, dass diese Lösungen auch in der IT-Umgebung unserer Kunden funktionieren und zu ihrem Geschäftserfolg beitragen.“
Klären wir zuerst die Wortarten:
ihrem = Possessivpronomen (besitzanzeigendes Fürwort, zeigt den Besitz an, Bezug ist weniger eindeutig)
deren = Demonstrativpronomen (hinweisendes Fürwort, verweist auf die letztgenannte Person oder Sache, dadurch eindeutiger Bezug)
Im grünen Duden „Richtiges und gutes Deutsch“ steht unter „Demonstrativ“ Folgendes: „Die Genitivformen deren und dessen verwendet man anstelle der Possessive ihr bzw. sein, wenn es Missverständnisse geben könnte.“ Als Beispiel wird genannt:
„Margot verabschiedete sich von Edith und deren Mann (ihrem Mann kann sowohl Ediths als auch Margoths Mann meinen).“
Auffällig ist die Nähe der Hauptwörter „Edith“ und „Mann“. In der Aufzählung stehen sie direkt hintereinander, was die Verwechslungsgefahr erhöht: Auf welches der beiden Substantive bezieht sich der Sprecher? Dieses Missverständnis auszuräumen, ist die Aufgabe des Demonstrativs. Das Wörterbuch erklärt, deren sei eindeutiger, denn es beziehe sich immer auf das letztgenannte Verweiswort (= Person, Sache, Abstraktum). Ist der Bezug unklar, bietet sich das Demonstrativ deren also an. Der Duden schreibt weiter: „In unmissverständlichen Fällen ist der Ersatz des Possessivpronomens durch das Demonstrativ unnötig:
Ich begrüßte Klaus und seine (unnötig: dessen) neue Freundin.“
Das Demonstrativ deren ist somit nur dann empfehlenswert, wenn Verwechslungsgefahr besteht, weil wir mehrere mögliche Substantive haben, auf die ein Bezug möglich ist. Mit deren schaffen wir Klarheit, denn es meint nur das letzte Hauptwort.
Die entscheidende Frage für unseren Satz lautet also: Brauchen wir das Demonstrativ deren überhaupt? Orthografisch: ja, logisch: nein. Denn rein sprachlich kann mit ihrem „Kunden“ gemeint sein, aber auch „Lösungen“.
Doch die Logik widerspricht: Lösungen können für sich selbst keinen Geschäftserfolg verzeichnen, wohl aber für ein Unternehmen. Deshalb ist „Kunden“ logisch(er). Als Schreiber können wir hoffen, dass unser Leser dies genauso sieht. Sicher sein können wir nicht. Mancher Verfasser hält es daher für angebracht, den Leser nicht alleinzulassen und einem potenziellen Missverständnis mit deren vorzubeugen. Das Demonstrativ vermittelt noch klarer, welches Hauptwort wir meinen.
In einem weiteren Punkt unterscheiden sich unsere Sätze von dem Dudenbeispiel. Die Hauptwörter, auf die wir uns beziehen („Lösungen“ und „Kunden“), stehen nicht direkt hintereinander. „Kunden“ steht viel weiter hinten im Satz als „Lösungen“, der Bezug ist somit klarer – wir brauchen das Demonstrativ daher nicht.
Stilisten könnten einwenden: Weil das Demonstrativ immer auf das letztgenannte Bezugswort verweist, schreiben wir mit deren zwar präziser, aber weniger schön. Das Fürwort klingt in manchen Ohren gestelzt, wodurch es sich von der eher klaren, offenen, werblichen Schriftsprache unseres Satzes unterscheidet. Auch finden manche es dinglicher. Ob wir Kunden derart unpersönlich ansprechen wollen?
Fassen wir zusammen: Orthografisch korrekt sind beide Wörter, deren und ihrem. Das Demonstrativ deren bezieht sich laut grünem Duden immer auf die „letztgenannte Person oder Sache“. Sollte der Bezug in unserem Satz nicht eindeutig sein, müssten wir somit deren schreiben, um Missverständnissen vorzubeugen. Die Verwechslungsgefahr müssen wir einschätzen und dabei auch das Textverständnis des Lesers berücksichtigen.
Ist der Bezug klar, bietet sich das Possessivpronomen ihrem an. Es ist nicht so präzise wie das Demonstrativ deren, klingt für mich aber schöner, persönlicher, lebendiger.
Aneinanderreihungen wie „DIN-A4-Seite“ dürfen kein Leerzeichen vor und nach dem Bindestrich aufweisen: „Anbei finden Sie ein Dokument von 20 DIN-A4-Seiten.“
Um Kopplungen wie „DIN-A4-Seite“ oder „DIN-A4-Format“ zu vermeiden, können Sie die Zusammensetzung auflösen: „Wir bieten Ihnen besondere Papierprodukte im Format DIN A4.“
Diesen Anglizismus im Deutschen – nicht übersetzt – zu verwenden, halte ich für unglücklich. Auch existiert diese Bezeichnung nur im Plural, ein einziges „Do und Don’t“ gibt es nicht. Ich bevorzuge stattdessen lieber die deutsche Entsprechung „Verhaltensregeln“ oder „Richtlinien“. Hiervon können wir zudem mühelos einen Singular bilden: „Verhaltensregel“, „Richtlinie“.
Weitere Informationen:
http://dict.leo.org/forum/viewUnsolvedquery.php?idThread=464683&idForum=2&lp=ende&lang=de
Aus dem Englischen übernommene Verben werden im Allgemeinen regelmäßig gebeugt, folgen also der schwachen Konjugation: ich designe, ich designte, ich habe designt; er jobbt, er jobbte, er hat gejobbt; wir managen, wir managten, wir haben gemanagt.
Verben wie downloaden, updaten oder upgraden werden als zusammengehörige Einheit gesehen, der erste Bestandteil ist also nicht abtrennbar: ich downloade/update/upgrade, ich habe downgeloadet/upgedatet/upgegradet.
Die Hauptwörter Drache und Drachen klingen fast gleich, unterscheiden sich jedoch wesentlich in ihrer Bedeutung und Flexion. Übersicht:
Drache = Fabeltier. Genitivendung: des Drachen
Drachen = Fluggerät, abwertend für „streitlustige Frau“ („Hausdrachen“), Boot. Genitivendung: des Drachens
Verwendung:
„Auf meinem Gelenk funkelten rot der Drache, die Schlange und der Wolf.“ (gemeint ist eine Tätowierung, aus dem BoD-Roman Wolff – Der Kampf um Atlantis von Axel Schnell)
„Die Kinder ließen einen Drachen steigen.“
Verwendung: „Sie sahen einen Film in 3-D.“ Bei Komposita muss durchgekoppelt werden: „Er möchte einen 3-D-Film produzieren.“
„Es ist beeindruckend, wie die Grafiker das zweidimensionale Bild in eine solche 3-D-Simulation umwandeln können.“
Da es sich bei „Dreißigjähriger Krieg“ und „Zweiter Weltkrieg“ um Eigennamen handelt, müssen auch die jeweiligen Zahlwörter großgeschrieben werden:
„Der Dreißigjährige Krieg brachte großes Leid über Europa.“
„Während des Zweiten Weltkrieges nahm der Widerstand gegen die Besatzer zu.“
Orthografisch falsch sind folgende Schreibungen: „30-jähriger Krieg“, „II. Weltkrieg“, „2. Weltkrieg“.
(„gebührende/gebotene Sorgfalt“, IT-Deutsch) Ein häufiger Fehler in technischen Dokumenten und IT-Texten ist die Schreibung von „Due Diligence“ mit Doppel-l. Falsch: „Due Dilligence“.
(= elektronischer Handel) Substantive werden im Deutschen regelgerecht großgeschrieben. Bitte beachten Sie daher auch die Großschreibung bei „E-Commerce“ (falsch: eCommerce, e-commerce), „E-Mail“ (falsch: eMail, e-mail, Email), „E-Book“ usw.
(= elektronische Post, elektronischer Brief; die E-Mail, auch das E-Mail) Substantive schreibt man groß. An dieser einfachen Regel hat die Rechtschreibreform nichts geändert, sie gilt daher nach wie vor, auch für Fremdwörter wie „E-Mail“ (falsch: eMail, e-mail, Email), „E-Commerce“ (falsch: eCommerce, e-commerce), „E-Book“ usw.
Schreiben Sie Adverbien wie ebenda, ebendaher, ebender, ebendieser, ebendort usw. zusammen: Beispielsatz: „Ebendieser Hinweis lenkte mich ab.“ „Ebendort (= genau dort) wollten wir sein.“
Verschiedene Schreibweisen zu einer Variante zu vereinheitlichen ist eine der wesentlichen Aufgaben beim Korrekturlesen. Denn so schön Vielfalt manchmal ist, bei der Orthografie legen viele Medienmacher auf Einheitlichkeit größten Wert. Und das aus guten Gründen: Verfasser möchten den Leser nicht verwirren oder anregen, über die Rechtschreibung nachzudenken.
Prüfen wir daher gleich zu Beginn, ob der Text einheitlich formatiert ist: Ist die Ausrichtung überall gleich? Stimmen Schriftart und Schriftgröße überein? Sind sämtliche Hervorhebungen (fett, kursiv usw.) einheitlich? Sind die Anführungszeichen einheitlich ausgezeichnet? Hierbei müssen wir nicht nur die doppelte An- und Abführung beachten, wie bei „Wort“ oder »Wort«. Auch die so genannten einfachen An- und Abführungszeichen sollten stimmig sein.
Ist der Text formal optimiert, können wir uns Rechtschreibung, Zeichensetzung und Stil widmen. Prüfen wir nun, ob die Sprache im gesamten Text der gleichen „Tonart“ entspricht (Beispiel juristische Texte versus Umgangssprache).
Die neue Rechtschreibung bietet uns oft verschiedene Schreibweisen an. Welche wünscht unser Kunde? In einem kurzen Gespräch können wir bevorzugte Schreibweisen abklären und für jedes Objekt eine Wording-Liste anlegen.
Jetzt können wir unterschiedliche Schreibungen, aber auch Genitive („des Projekts“ oder „des Projektes“) vereinheitlichen und in unserer Schreibweisen-Liste vermerken.
Prüfliste zu vereinheitlichender Wörter und Interpunktionen:
– Akronyme 1: Groß- oder Kleinschreibung (Pkw/PKW, Lkw/LKW, Kfz/KFZ)?
– Akronyme 2: Mehrzahl-s ja oder nein (mehrere PC oder PCs, AGB oder AGBs, BHKW oder BHKWs)?
– allgemein gültig oder allgemeingültig?
– Achtziger Jahre/achtziger Jahre/1980er-Jahre, 80er Jahre
- – aufgrund/auf Grund
- – aufwändig/aufwendig
- – Ausrufezeichen bei direkter Rede und Verben wie „schreien“, „rufen“, „brüllen“ usw.
- – behände/behende
- – Besiedelung oder Besiedlung?
- – Betragsangabe: 120 Euro, 120,00 Euro oder 120,– Euro?
- – Bis-Strich: 00:00 – 24:00 Uhr (es ist freigestellt, vor und nach dem Gedankenstrich ein Leerzeichen einzufügen; Bis-Angaben wie Zeiträume usw. kann man mit und ohne Leerzeichen schreiben)
- – circa/ca./zirka/za.
- – dutzende/Dutzende, hunderte/Hunderte, tausende/Tausende
- – erst mal/erstmal, noch mal/nochmal, nun mal/nunmal
- – fach/-fach: 8fach oder 8-fach
- – freimachen oder frei machen (Weg usw.)?
- – Fremdwörter: Zusammen- oder Getrenntschreibung?
- – Genitive (des Projekts/des Projektes)
- – grafische Elemente (Pfeile u. Ä.)
- – griechische und lateinische Fremdwörter wie Demografie/Demographie, Grafik/Graphik, Telefon/Telephon bzw. essenziell/essentiell, existenziell/existentiell, substanziell/substantiell
- – Grußformeln (guten/Guten Tag sagen, adieu/Adieu sagen, auf Wiedersehen/Auf Wiedersehen sagen)
- – guttun, wehtun/weh tun
- – hoch: Zusammen- oder Getrenntschreibung (hochpriorisiert oder hoch priorisiert)
- – infrage/in Frage
- – Kapitelüberschriften/Rubriken: Übereinstimmung mit dem Inhaltsverzeichnis?
- – kennenlernen oder kennen lernen?
- – Kommasetzung: puristische oder konservative Kommasetzung (= Komma vor ganzen Sätzen, Komma nach einem Einschub)?
- – Konjunktionen: sowohl – als auch/einerseits – andererseits/zum einen – zum anderen
- – Koppelung oder Kopplung
- – Leerzeichen vor und nach Schrägstrich: ja oder nein?
- – Lkw/LKW und Pkw/PKW, Kfz
- – Mehrzahl vereinheitlichen: PC/PCs, Lkw/Lkws usw.
- – mithilfe/mit Hilfe
- – nachhaus(e)/nach Haus(e), zuhaus(e)/zu Haus(e) und außer Haus. Aber: das Zuhause
- – nicht: Zusammen- oder Getrenntschreibung (nicht funktional/nichtfunktional usw.)
- – oben stehend/obenstehend und unten stehend/untenstehend
- – Ordnungszahlen: Nicht „1. Ölkrise“ und danach „zweite Ölkrise“ schreiben
- – m2/qm/Quadratmeter
- – Partizipien: zufriedenstellend/zufrieden stellend; stromsparend oder Strom sparend?
- – Recht/recht oder Unrecht/unrecht haben?
- – Seitenverweis: (siehe Seite 11) , (S. 11), (s. S. 11) oder (siehe S. 11)?
- – Seitenzahlen: Stimmen sie mit dem Inhaltsverzeichnis überein?
- – selbst erzeugt/selbsterzeugt
- – selbstständig/selbständig
- – sodass/so dass
- – so genannt/sogenannt (ähnlich wie: so gesehen/sogesehen)
- – Stängel/Stengel
- – usw./etc./…
- – Währungsangabe: 120 Euro, 120 EUR oder 120 €?
- – wild lebend oder wildlebend?
- – Zahlen und Ziffern: bis zwölf ausschreiben? Vierstellige Tausenderzahlen mit Punkt oder (spationiertem) Leerzeichen oder nicht? 1000 oder 1.000/1 000 und 10000/10.000/10 000?
- In den genannten Beispielen sind mehrere Schreibweisen korrekt. Ich bevorzuge meist die erste Variante.
Das Wort „entgegen“ tritt entweder als Adverb („Der Wagen raste ihm entgegen“, „Sie kam mir entgegen“) oder als Präposition in Erscheinung. Die Präposition fordert den Dativ (Frage: Wem?).
Verwendung:
„Vor einem halben Jahr hatte sie mit dem Rauchen aufgehört. Doch entgegen ihren guten Vorsätzen griff sie sofort zu.“
Der Rechtschreibtest von Focus und Duden prüft „Wörter, die alle kennen“. Welche Schreibung ist korrekt?
- a) Entgelt b) Entgeld
c) Endgelt d) Endgeld
Richtig ist Antwort a. Entgelt ist kein Kompositum zu Geld.
Die Präposition „entlang“ fordert den Genitiv: entlang des Flusses (nicht zu verwechseln mit dem Fürwort „entsprechend“, das den Dativ verlangt): „Die Straße führt entlang des Flusses.“
Umgangssprachlich wird „entlang“ auch mit Dativ geschrieben: entlang dem Fluss. Für gehobenes Deutsch kommt aber nur der Genitiv in Betracht: entlang des Flusses.
Das Wort „entsprechend“ kann ein Adjektiv sein („Für dieses Vorhaben musst du dich entsprechend ausrüsten“) oder eine Präposition.
Die Präposition „entsprechend“ regiert den Dativ (Frage: Wem?). Falsch ist der Genitiv (Frage: Wessen?) wie in diesem Beispiel: „Die Ergebnisse der einzelnen Auswertungen werden entsprechend des Lösungsansatzes (richtig: entsprechend dem Lösungsansatz) in einer Studie festgehalten und veröffentlicht.“
Korrekte Verwendung:
„Alle Produkte werden entsprechend der Vereinbarung geliefert.“
„Jegliche Vorgaben sind entsprechend dem vereinbarten Plan (falsch: entsprechend des vereinbarten Plans) zu erfüllen.“
Autoren von juristischen Texten verzichten meist auf Fugenzeichen vor „steuer“: Einkommensteuer (statt Einkommenssteuer), Grunderwerbsteuer (statt Grunderwerbssteuer), Körperschaftsteuer (statt Körperschaftssteuer) und auch die Mehrwertsteuer kennen wir nur mit einem „s“.
Häufig kommen beide Schreibweisen innerhalb eines Textes vor. Bei „Ertrags(s)teuer“, „Grunderwerbs(s)teuer“, „Körperschafts(s)teuer“ sind beide Varianten korrekt. Bitte entscheiden Sie sich für eine Variante und vereinheitlichen Sie diese in Ihrem Text. Weil gemeint ist „die Steuer auf einen Ertrag“, empfehle ich die Schreibweise „Ertragsteuer“.
Die besonders in wissenschaftlichen Texten häufige Abkürzung „et al.“ bedeutet „und andere“ von lateinisch „et alii“ (Maskulinum), „et aliae“ (Femininum) oder „et alia“ (Neutrum). Falsch ist der Punkt hinter „et“: et. al.
(IT-Deutsch) Als Fabric wird der Zusammenschluss mehrerer Server oder Storage-Systeme an einen oder mehrere SAN-Switches bezeichnet. Bitte koppeln Sie bei Zusammensetzungen durch: „Fibre-Channel-Fabric“ (siehe „Fibre Channel“).
Bitte beachten Sie den Unterschied zwischen den Hauptwörtern „Fahrt“ und „Fahrtkostenregelung“ einerseits (Schreibung mit „t“) und „Fahrzeit“ andererseits (Schreibung ohne „t“).
Die Wendung „Feedback geben“ im Sinne von „Rückmeldung geben“ hat sich in der Umgangssprache mittlerweile durchgesetzt. Standardsprachlich empfehle ich jedoch die Formulierung „Rückmeldung geben“: „Ich prüfe das und gebe dir dann Rückmeldung.“
(= nicht teilnehmen) Bitte beachten Sie die Zusammenschreibung des Verbs „fernbleiben“ im Infinitiv und in der gebeugten Form:
„Wir möchten der Zeremonie nicht fernbleiben.“
(IT-Deutsch) Fibre Channel ist ein Konzept bestehend aus dem Fibre-Channel-Protokoll (FCP) und dem Übertragungsmedium, das meist aus Glasfaser besteht.
Substantive werden im Deutschen zusammengeschrieben. Daher müssen Zusammensetzungen mit „Fibre Channel“ durchgekoppelt werden. Bitte setzen Sie Bindestriche ohne Leerzeichen davor und dahinter ein: Fibre-Channel-Fabric, Fibre-Channel-Protokoll, Fibre-Channel-Umgebung.
Verwendung:
„Die nächste Grafik zeigt die neue Fibre-Channel-Architektur.“
„Diese Anwendung bietet ein effektives Vorgehen bei Planung, Implementierung und Betrieb von Fibre-Channel-basierten Speicherumgebungen.“
Wenn Sie einen Brief an eine Firma schreiben, ist es möglich, dass aus dem Namen des Adressaten nicht hervorgeht, dass es sich um ein Unternehmen handelt. Um Missverständnisse vorzubeugen, können Sie das Wort „Firma“ verwenden:
Firma
Barbara Weber
Das Wort „Firma“ wird heutzutage nicht mehr abgekürzt: Fa.
Der einzeln gesetzte Gedankenstrich übernimmt folgende Aufgaben:
- Zeigt eine Strecke an: Streckenstrich (Der Zug Florenz–Basel traf pünktlich ein.)
- Steht bei Währungsangaben anstelle der Ziffern hinter dem Komma (15,– Euro)
- Strich für „gegen“ (FC Bayern – Werder Bremen 2:2)
- Strich für „bis“: Westendstraße 23–25
Das Adverb „gegebenenfalls“ steht für „wenn der betreffende Fall eintreten sollte“, „eventuell“ und wird folgendermaßen abgekürzt: „ggf.“ Nicht korrekt ist die häufig verwendete Variante „ggfs.“.
Häufige Fehler:
gegebenfalls → gegebenenfalls
ggfs. → ggf.
Die Präposition „gemäß“ fordert korrekterweise den Dativ: „Alle Vorgaben sind gemäß dem vereinbarten Plan (Frage: Wem?) zu erfüllen.“ Siehe auch: „entsprechend“.
Korrekte Verwendung:
„Wichtig ist die Beschriftung des Wagens gemäß der beigefügten Tabelle.“
„Für die Uplinkverbindung wird der Switch auf das genannte Patchfeld gemäß dem bereits oben beschriebenen Vorgehen verbunden.“
„Nach der erfolgreichen Realisierung wird der erbrachte Leistungsumfang gemäß einem gemeinsam definierten Verfahren dokumentiert.“
Sie können die Präposition „gemäß“ auch ohne Artikel verwenden:
„Das Einschalten der Geräte erfolgt gemäß Einbaureihenfolge.“
Heißt es „Die Leiden des jungen Werther“ oder „Die Leiden des jungen Werthers“? Der grüne Duden liefert unter dem Stichwort „Personennamen, Singulardeklination, Namen ohne Artikelwort“ hierzu Erhellendes.
„Familien-, Personen- und Vornamen mit vorangehendem Artikelwort bleiben ohne Flexionsendung. Der Kasus wird durch das Artikelwort angezeigt“, führt der Band „Richtiges und gutes Deutsch“ aus.
Das bedeutet: Bei Namen ohne Artikelwort muss ein Genitiv-s gesetzt werden: Goethes Dramen. Bei Namen, die auf s, ß, x, z oder tz enden, zeigt der Apostroph den Genitiv an: Charles Dickens’ Weihnachtsgeschichte, Grass’ Romane, Gauß’ Theorie, Marx’ Schriften.
Steht jedoch ein Artikelwort vor dem Familien-, Personen- oder Vornamen, reicht es völlig aus, um den Genitiv anzuzeigen. Hier verzichten wir auf die Flexionsendung:
die Fragetechnik des Sokrates, die Gedichte des Hans Sachs, „Die Leiden des jungen Werther“, „Das Bild des Dorian Gray“, „Die denkwürdigen Erlebnisse des Arthur Gordon Pym“ (Roman von Edgar Allen Poe), „Leben des Galilei“ (Schauspiel von Bertolt Brecht), „Die Familie des Wurdalak“ (Roman von Tolstoi)
Ein anderes Wort für „mögen“ ist das Verb „gernhaben“: „Ich habe sie gern.“ „Du bist so nett, dich muss man einfach gernhaben.“ Beachten Sie hier die Zusammenschreibung, die Getrenntschreibung ist in dieser Bedeutung des Wortes „gernhaben“ nicht korrekt.
Möchte man dagegen sagen, dass man etwas gerne haben möchte (also im Sinne von „erhalten“, „kaufen“, „besitzen“), ist nur die Getrenntschreibung zulässig: „Dieses Buch finde ich so toll, ich möchte es wirklich gern haben.“ Möglich ist hier auch die Variante „gerne haben“.
Weil Substantive im Deutschen zusammengeschrieben werden, schreiben sich auch längere Zusammensetzungen wie „Soll-Ist-Vergleich“, „Stärken-Schwächen-Analyse“, „Kosten-Nutzen-Diagramm“, „Arbeiter-und-Bauern-Staat“ (DDR), „Gewinn-und-Verlust-Rechnung“, „Frage-und-Antwort-Runde“ und „Return-on-Investment-Szenario“ in einem Wort.
Korrekt sind folgende Schreibungen: „Studentinnen und Studenten“ sowie „Stundent/-innen“ oder natürlich genauso „Bürger und Bürgerinnen“ usw.
Um korrekt und lesbar zu schreiben, finde ich eine „Generalklausel“ als Vorabinformation die elegantere Lösung. Fügen Sie zu Beginn Ihres Textes eine Information ein wie: „Aus Gründen der Lesbarkeit wurde im Text die männliche Form gewählt, selbstverständlich ist immer auch die weibliche Form gemeint.“ Jetzt können Sie im Laufe Ihres Textes auf die Nennung der männlichen und weiblichen Form verzichten und wählen einfach durchgängig die übliche (meist männliche) Schreibweise. Ergebnis: Ihr Text liest sich leichter und flüssiger. Übrigens: Die Schreibung mit Binnen-I z.B. in „BürgerInnen“ statt „Bürger und Bürgerinnen“ ist orthografisch falsch und sehr umstritten.
Genauso gut ist es möglich, bei der ersten Nennung eines entsprechenden Substantivs eine Fußnote einzufügen: „Unser Staat braucht aktive und engagierte Bürger1.“
Fußnote: „1 Mit Begriffen wie Bürger, Politiker, Mitarbeiter usw. sind immer Personen beiderlei Geschlechts gemeint.“
Weitere Informationen zum Thema geschlechtsneutrale Sprache:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,716239,00.html
http://www.neue-rechtschreibung.net/2011/02/17/zwiebelfisch-macht-sich-zum-esel
Redensarten und Zusammensetzungen mit „Gott“ sind beliebte Fehlerquellen. Folgende Schreibungen sind korrekt:
Gott sei dank(!)
um Gottes willen
gottbewahre! Aber: Gott bewahre uns vor ihm!
Gottesgnade, Gottesgnadentum, aber in Titeln muss es heißen: König von Gottes Gnaden, von Gottes Gnaden König
„Bei Temperaturangaben steht zwischen der Zahl und dem Gradzeichen ein kleiner Zwischenraum (Festabstand), nach DIN 5008 ein ganzer Leerschritt. Der Kennbuchstabe der Temperaturskala folgt ohne weiteren Zwischenraum:
–3 °Celsius
+17 °Celsius
Bei anderen Gradangaben wird das Gradzeichen ohne Zwischenraum an die Zahl angeschlossen.
Ein Winkel von 30°
50° nördlicher Breite“
Quelle: Duden, Die deutsche Rechtschreibung, 24. Auflage
Die Groß- oder Kleinschreibung von Pronomen, Adjektiven usw. bereitet häufig Probleme. Dabei ist es wichtig zu klären, ob Ihr Satz ein Bezugswort enthält:
„Seine Frau hielt seine Hand in der ihren und streichelte sie.“ Hier schreiben Sie „ihren“ klein, denn „ihren“ bezieht sich auf „Hand“. „Hand“ ist also das Bezugswort. Sie könnten ja auch schreiben:
„Seine Frau hielt seine Hand in der ihren Hand und streichelte sie.“ Verfügt Ihr Satz also über ein solches Bezugswort, schreiben Sie bitte klein.
Weitere Beispiele:
„Das Abteil war noch das gleiche.“ Auch hier bitte Kleinschreibung, weil sich „das gleiche“ auf das Bezugswort „Abteil“ bezieht. Man könnte auch sagen: „Das Abteil war noch das gleiche Abteil.“
Ebenso: „Er war der jüngste der drei Brüder.“
„Sie ist die schönste der vier Töchter.“
„Die Liebe ist das höchste der Gefühle.“
„Welches Lizenzmodell ist das beste für den Kunden?“
„Der Koffer zu seinen Füßen ist schwarz und unförmig und sieht dem meinen zum Verwechseln ähnlich.“
Großschreibung innerhalb eines Wortes: Obwohl orthografisch nicht korrekt, ist die Großschreibung innerhalb eines Wortes seit einiger Zeit in Mode und besonders bei Eigennamen beliebt: PowerPoint, InfiniBand, aber auch MitarbeiterInnen (orthografisch falsche und umstrittene Gleichstellungsschreibweise mit Binnen-i). Hier stellt sich die Frage, ob man jede Mode mitmachen muss. Ich finde die einprägsame und verständliche Regelung, wonach man Substantive (nur) am Wortanfang großschreibt, gut.
In der wörtlichen Bedeutung „den ersten Buchstaben eines Wortes großschreiben“ wird das Verb zusammengeschrieben.
„Substantive werden im Deutschen großgeschrieben.“
„Das erste Wort eines Satzes müssen wir immer großschreiben.“
Wie aber verhält es sich mit der übertragenen Bedeutung? Wenn wir einer Person, Sache oder Handlung eine große Bedeutung beimessen, können wir auch sagen, sie wird bei uns „großgeschrieben“. Auch hier ist die Zusammenschreibung verbindlich.
„Datenschutz wird in unserer Firma großgeschrieben.“
Servicedesk (der), Helpdesk (der). Ich empfehle die Zusammenschreibung der englischen Begriffe.
Verwendung:
„Unser Helpdesk (statt „Help Desk“) ist rund um die Uhr für Sie da.“
„Der User-Helpdesk (statt „User Help Desk“) bildet das Rückgrat unseres Supports.“
„Der Service wird direkt durch den ausgewählten Provider erbracht, der in der Regel einen Servicedesk (statt „Service Desk“) für Geschäftskunden bereitstellt.“
Die Großschreibung des Adjektivs „willkommen“ in der beliebten Begrüßung ist einer der häufigsten Fehler auf Websites. Möchten Sie jemanden willkommen heißen, so schreiben Sie am besten: „Herzlich willkommen“, „Herzlich willkommen auf unserer Website“ usw. Aber: „Sie bereitete ihm ein herzliches Willkommen.“
Bitte beachten Sie die Zusammenschreibung des Adjektivs „hochintelligent“: „Aufgrund ihrer Rhetorik gilt sie als hochintelligent.“ Die Getrenntschreibung „hoch intelligent“ ist nicht korrekt.
Bei dem Adjektiv „hochinteressant“ ist nur die Zusammenschreibung zulässig. Falsch ist die Getrenntschreibung: hoch interessant.
Zusammen- oder Getrenntschreibung? Beides ist korrekt. Der Duden empfiehlt die Getrenntschreibung des Adjektivs „hoch qualifiziert“, weil man „hoch“ steigern kann. Verwendung: „Ein Mitarbeiter gilt als hoch qualifiziert, wenn er eine überdurchschnittliche Qualifikation aufweist.“
Die Wörter „Homepage“, „Website“ und „Webseite“ werden oft synonym für „Internetauftritt“ verwendet, bezeichnen aber unterschiedliche Dinge. Die „Homepage“ ist meist die Startseite eines Internetauftritts (= Website), der wiederum aus einzelnen Webseiten besteht. Überblick:
Homepage = Einstiegsseite, Leitseite, (meist die) Startseite. Zentraler Dreh- und Angelpunkt eines Webauftrittes. Häufig ist „Homepage“ in Verlinkungen zu lesen wie: „Offizielle Homepage von …:“ Da hier jedoch auf die Gesamtwebsite verwiesen wird, ist „Homepage“ in diesen Fällen nicht korrekt. Wenn der Internetauftritt einer Firma, Person insgesamt gemeint ist, verwenden Sie besser die Begriffe „Internetauftritt“, „Webpräsenz“, „Netzauftritt“ oder „Website“.
Website = gesamter Netzauftritt, der aus einzelnen Webseiten besteht, unter anderem der Einstiegsseite. Verwendung: „Besuchen Sie uns auf unserer Website.“ „Offizielle Website von Lectorare.“ Obwohl „Website“ sehr verständlich ist, können Sie stattdessen auch folgende Synonyme verwenden: Präsenz, Auftritt, Internetauftritt, Netzauftritt, Webauftritt, Webpage, Webpräsenz, Onlineauftritt, Onlinepräsenz, Internetpräsenz, virtuelles Zuhause.
Webseite = Ein Netzauftritt besteht aus einzelnen Webseiten. „Auf der nächsten Webseite dieses Internetauftritts steht ein guter Link.“
Geisteswissenschaften sind brotlose Kunst? Wer die Quizsendung „Wer wird Millionär?“ am 24.10.2011 verfolgte, konnte sich vom Gegenteil überzeugen. Ganze 32.000 Euro war die folgende Frage wert:
Wobei handelt es sich um ein Homonym?
A: Elfmeter B: Tor
C: Eckfahne D: Schlusspfiff
Richtig ist Antwort B. Homonymie bedeutet gleicher Klang, aber unterschiedliche Bedeutung. Wir kennen das „Tor“ vom Fußball, aber auch den „Tor“ in der Bedeutung „Narr“, „törichter Mensch“. Weitere Homonyme: Bank (Sitzgelegenheit/Geldhaus), Strauß (Vogel/Blumengebinde) usw.
Die Internetprotokolle „HTTP“, „HTTPS“, „TFTP“, „FTP“, „SMB“, „BITS“ und „WAIS“ schreiben sich in Großbuchstaben. Falsch ist die Kleinschreibung „http“.
Bei den unbestimmten Zahlwörtern Hunderte/hunderte, Tausende/tausende, Dutzende/dutzende ist Groß- und Kleinschreibung korrekt:
„Ich schoss mehrere hundert Meter weit aus dem U-Boot heraus.“ (BoD-Roman Wolff – Der Kampf um Atlantis von Axel Schnell)
„Hunderte/hunderte Menschen bevölkern die Insel.“
„Seit Hunderten/hunderten von Jahren geht das so.“
„Tausende/tausende Zuhörer bejubelten das Konzert.“
„Jedes Jahr beschreiten Tausende/tausende von Pilgern den Jakobsweg.“
„Weltweit gibt es mehrere tausend Teesorten, ständig kommen neue Entdeckungen hinzu.“ (Bod-Sachbuch „Teeraritäten“ von Tanja Berlin)
„Zehntausende/zehntausende von fliegenden Insekten und Vögeln ziehen durch unser Blickfeld.“
„Dutzende/dutzende Tickets wurden verkauft.“
Die Dudenredaktion empfiehlt hier die Großschreibung. Ich bevorzuge jedoch die Kleinschreibung (hunderte, tausende, abertausende, dutzende), weil wir bestimmte Zahlwörter auch kleinschreiben.
„Millionen“, „Milliarden“ und „Billionen“ allerdings müssen großgeschrieben werden.
Weitere Informationen:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,421861,00.html
Statt „im Hinblick auf“ können Sie auch „in Bezug auf“ schreiben. Verwenden Sie in der Wendung nur die korrekte Präposition „in“: „In Bezug auf deine Frage antworte ich mit einem klaren Ja.“ Falsch ist dagegen „im Bezug auf“.
(= Störung) In der IT-Sprache wird das Wort „Incident“ oft für eine technische Störung am System verwendet. „Ausschließlich der First Level Support nimmt Störungen (,Incidents‘) an und dokumentiert diese im Ticketsystem.“
Beide Schreibweisen sind korrekt. Wer eine Maschine oder Ähnliches wieder instand setzt, bringt sie in einen früheren Zustand (= Stand) zurück. Um wirkungsvoller, lebendiger und eindringlicher zu schreiben, verwende ich allerdings nur so wenige Substantive wie nötig. Hier können wir uns das Hauptwort „Stand“ sparen, denn es ist meines Erachtens verblasst. Daher mein Favorit: instand setzen.
Korrekt ist nur die Schreibung mit dem Fugenzeichen -en (falsch: -ens): Interessenkonflikt. „Der Staatschef war bemüht, einen Interessenkonflikt zu vermeiden.“
Fraglich ist oft, ob zusammen- oder getrennt geschrieben wird: irgend ein oder irgendein? Irgend so ein oder irgendsoein?
Verbindungen mit „irgend“ werden grundsätzlich zusammengeschrieben: irgendein, irgendwann, irgendwer, irgendwie, irgendwo.
Jedoch schreiben wir getrennt, wenn der zweite Bestandteil erweitert ist: irgend so ein, irgend so etwas.
(oder: Istzustand), Ist-Situation (Istsituation), bitte nicht: IST-Zustand, IST-Situation usw.
Komposita wie Ist-Analyse, Soll-Prozess oder Muss-Prozess schreibe ich immer zusammen mit Bindestrich.
Soll-Ist-Vergleich: Berücksichtigt Ihre Analyse Soll- und Ist-Werte, koppeln Sie bitte durch: Soll-Ist-Analyse. Falsch: Soll- und Ist-Analyse. Da es sich um eine Analyse handelt, die sowohl Soll- als auch Ist-Werte berücksichtigt, müssen wir in einem Wort schreiben.
Soll- und Ist-Analyse würde bedeuten, dass hier zwei Analysen vorlägen: eine Soll-Analyse und eine Ist-Analyse.
Die IT-Servicemanagement-Lösung des amerikanischen Softwareherstellers BMC Software ist ein Eigenname und wird getrennt geschrieben: „ITSM Suite“.
Verwendung: „Die aktuelle BMC Remedy ITSM Suite ist aufgrund des Customizings nur mit einem hohen Aufwand auf eine neue Version zu bringen.“
Weitere Informationen:
http://www.bmc.com/products/product-listing/53035210-143801-2527.html
Ab … Jahre/n: Hier sind beide Varianten möglich und absolut gleichwertig. Da die Präposition „ab“ den Kasus regiert (Frage: Wem?), bevorzuge ich die Variante mit -n: „Dieses Spielzeug ist geeignet für Kinder ab 2 Jahren.“
„Diese Studie geht zurück auf eine aktuelle Befragung und berücksichtigt die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren.“
Bis zu … Jahre/n: Hier sind ebenfalls beide Schreibungen richtig. Beispiel:
„Zentrale politische Instanzen bestimmen die Pläne und Zielsetzungen der nationalen Ökonomie auf eine Dauer von bis zu sieben Jahren.“
Die Variante „Jahren“ ist standardsprachlich und folgt dem Dativ, den die Präposition „zu“ verlangt. Umgangssprachlich, aber korrekt ist hier auch die Schreibung „bis … Jahre“: „Jugendliche bis 18 Jahre kein Eintritt.“
Von … bis … Jahre/n: Standardsprachlich sind beide Varianten korrekt: „Für Kinder von 3 bis 17 Jahre“, und „Für Kinder von 3 bis 17 Jahren“. Beispiel: „Freuen Sie sich auf tolle Erlebniscamps für Kinder von 7 bis 17 Jahre/n.“
Für die Schreibung „Jahre“ spricht:
– Sie ist standardsprachlich genauso richtig wie „Jahren“
– „Jahre“ ist kürzer als „Jahren“
Für die Variante „Jahren“ spricht:
– „Jahren“ wird in dieser Formulierung häufiger verwendet als „Jahre“
– Die Präposition „bis“ regiert den Fall (Dativ). Fragen wir also „Wem?“, müsste es richtig heißen „Jahren“. Daher empfehle ich Ihnen die Schreibung mit -n: „Abenteuerromane für Kinder von 7 bis 18 Jahren.“
dieses Jahres/diesen Jahres:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,325940,00.html
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,281668,00.html
K.o., der (Knockout = Niederschlag). Bitte koppeln Sie die Abkürzung „K.o.“ in Zusammensetzungen durch: „In einer Bewerbung sind Rechtschreibfehler ein K.-o.-Kriterium.“
In Texten aus der Informationstechnologie sieht man häufig die Schreibung „Kick-off-Meeting“ oder „Kick-Off Meeting“. Mein Vorschlag: Kickoff-Meeting. Schön ist es aber auch, hier ein deutsches Wort zu verwenden: Auftaktgespräch, Auftaktveranstaltung, Auftakt-Workshop, Startgespräch.
Beide Schreibungen sind korrekt. Ein schönes deutsches Wort (Synonym) hierfür ist „Fachwissen“. Bitte nicht: Fach-Know-how (Pleonasmus), sondern immer: „Fachwissen“.
Kommas gliedern den Satz, geben ihm Struktur. Vorteil: Sie helfen dem Leser, einen Satz besser zu verstehen. Nachteil: Sie nehmen einem Satz den Schwung. Beispiel:
„Egal, was passiert, es geht weiter.“
„Sie lebt in einem ruhigen Stadtviertel, wo eigentlich nie etwas passiert. Außer, es ist WM.“
Die hervorgehobenen Kommas folgen der alten Rechtschreibung, man kann sie auch heute noch setzen. Wie viel mehr Schwung erhält der Satz aber, wenn wir die Kommas löschen:
„Egal was passiert, es geht weiter.“
„Sie lebt in einem ruhigen Stadtviertel, wo eigentlich nie etwas passiert. Außer es ist WM.“
1. Komma bei Einschüben. Es ist freigestellt, bei Einschüben Kommas zu setzen. Obwohl ich generell eher für weniger Kommas bin, empfehle ich, Einschübe durch Kommas kenntlich zu machen. In den folgenden Beispielen ist das zweite Komma freigestellt. Das heißt, man muss es nicht einfügen. Ich würde es aber setzen:
„Die Tests werden zuerst manuell durchgeführt, um das angestrebte Ergebnis zu definieren, und dann automatisiert.“
„Ich träume von einem fliegenden Teppich, der auf mich wartet, und von meinem Lehrer, der mich hier herausholt.“
„Diese soll zeigen, wie die Leistung des Mitarbeiters nach einem Jahresrückblick zusammenfassend beurteilt wird, und dient der sinnvollen Planung der weiteren persönlichen Entwicklung eines jeden Mitarbeiters im Abgleich mit den Unternehmenszielen.“
„Er übersieht seinerseits, dass man keine Begleitung will, und setzt sich einem gegenüber.“
„Der Luxus, zu wissen was man will, und der Weg, es auch zu bekommen.
2. Komma vor „aber“. Leiten Sie mit „aber“ einen Haupt- oder Nebensatz ein, muss ein Komma gesetzt werden.
„Wir sind uns einig, aber verstehen uns trotzdem nicht.“
„Die Beschwerdestimulierung soll möglichst viele Kunden dazu motivieren, eine bestehende Unzufriedenheit, aber auch Wünsche oder Erwartungen mitzuteilen.“
Auch Wendungen wie „langsam, aber sicher“ verlangen ein Komma:
„Ich schaffe es langsam, aber stetig bis zur Spitze.“
„Diese Szenen an sich hätten schon eine Warnung sein müssen, da es sich zeigte, dass langsam, aber sicher alles aus dem Ruder lief.“
„Er eilte los, um ein leeres Gefäß zu holen, kratzte ein Loch aus und stellte den Topf so hin, dass die wenigen, aber steten Tropfen sicher aufgefangen wurden.“
3. Komma vor „sowie“, „usw.“, „etc.“: Bitte setzen Sie vor Bindewörtern wie „usw.“, „etc.“ und „sowie“ nur dann ein Komma, wenn es sich um einen Einschub oder einen Relativsatz handelt:
„Diese Gruppe setzt sich zusammen aus erfahrenen Beratern, die bereits erfolgreich Projekte bei anderen Dienstleistern und Herstellern (u. a. beim Hersteller) umgesetzt haben, sowie im eigenen Haus ausgebildeten Kräften.“ Komma nach d.h. SolveDirect ist eine Hosted Solution, d. h., die Anwendungen sind in einem Rechenzentrum installiert und werden von den Benutzern über das Internet verwendet.
Kein Komma vor sowie:
„Die Software führt eine permanente Hauptspeicherüberwachung sowie einen regelmäßigen Festplattenscan durch.“
„Den Abschluss der Pilotphase bildet ein Reviewmeeting, in dem die Ergebnisse der Monitoring- und Pilotphase aufgearbeitet sowie abgeleitete Maßnahmen und deren Umsetzung bewertet werden.“
„Meine Bewunderung und Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen der Hilfsorganisationen, Feuerwehren und der Polizei sowie allen zivilen Helferinnen und Helfern.“
Falsch: Der Projektmanager bestellte PC, Maus, Tastatur, etc.
Richtig ist dagegen: „Wir versuchten zu helfen, wo es nur ging, mit Infusionen und Medikamenten, Verbänden, kurzem Zuspruch etc.“
4. Komma vor „und zwar“, „und das“. Nachgestellte genauere Bestimmungen werden im Allgemeinen eingeleitet durch und zwar, und das, das heißt (d.h.), zum Beispiel (z.B.), wie, nämlich, namentlich, insbesondere. Diese Einleitungen können fehlen, aber jederzeit ergänzt werden.
„Ohne diese Bremsung wäre ihm der Pkw in die Seite reingeknallt, und zwar in die Fahrerseite!“
„Hier wird geplant, und zwar gründlich.“
„Während eines besonders strengen Winters beschloss Peter, vorübergehend nach Sardinien umzuziehen, und zwar allein.“
Komma vor „und das“:
„Er wurde unschuldig eingesperrt, und das auf unbestimmte Zeit.“
„Nein, ich reise allein, und das gern.“
„BoD produziert Bücher erst dann, wenn sie bestellt werden, und das jeweils ab Auflage eins.“
„Die Bundesregierung will nun den Primärenergieverbrauch im Gebäudebestand bis zur Mitte des Jahrhunderts um 80 Prozent senken, und das auf freiwilliger Ebene.“
5. Komma bei Infinitivgruppen. Eine Infinitivgruppe ist eine Wendung, die das Verb im Infinitiv und ein zu enthält: zu lesen, gestört zu haben.
Infinitive ohne zu bitte generell ohne Komma: „Ein guter Vater sein heißt dem Kind stets ein gutes Vorbild sein.“ „Jemanden betrügen ist nicht in Ordnung.“ „Draußen warten ist nicht schwierig.“
a. Infinitivgruppen mit zu und Konjunktion: Infinitivgruppen mit zu werden abgetrennt, wenn sie von Konjunktionen wie um, statt, außer, als eingeleitet sind:
„Statt in den Französischunterricht zu gehen, schaute sie lieber fern.“
„Leser vertiefen sich in einen Artikel, statt zu überblättern.“
„Du machst nicht anderes, als immer nur zu kritisieren.“
„Das Lied ist live noch viel schöner, als ich es im Radio gehört habe.“
b. Infinitivgruppen mit zu ohne Konjunktion: Bei Infinitivgruppen mit zu, aber ohne Konjunktion (statt, außer, um) ist das Komma weitgehend freigestellt. Sie können ein Komma setzen, um die Gliederung des Satzes deutlich zu machen, das Verständnis zu verbessern, müssen es aber nicht.
„Abhilfe zu schaffen(,) wird lange dauern.“
„Getränke in Flaschen zu transportieren(,) ist klug.“
„An ihnen vorbeizukommen(,) erfordert Geschick und Nerven.“
Dieses Komma ist eine Option. Man kann argumentieren, dass es den Satz lesbarer und übersichtlicher macht. Es nimmt ihm aber auch den Schwung. In den genannten Fällen würde ich das Komma nicht setzen, wohl aber bei längeren Infinitivphrasen.
c. Infinitivgruppen mit zu ohne Konjunktion, aber mit Verweiswort
„Abschied nehmen, das geht schnell.“ In diesem Fall ist das Komma keine Ermessenssache, sondern muss gesetzt werden. Bitte verwenden Sie generell ein Komma, wenn ein Verweiswort wie „der“, „die“, „das“ auf einen Infinitiv mit zu verweist.
Weitere Informationen:
http://www.jorde.de/deutsch/komma01.html
http://www.neue-rechtschreibung.net/2012/04/30/kommasetzung-bei-aber/
Literatur:
Christian Stang: Kommasetzung
Christian Stang, Anja Steinhauer: Komma, Punkt und alle anderen Satzzeichen
Das Adjektiv „koronar“ bei dem medizinischen Fachbegriff „koronare Herzkrankheit“ (auch „koronare Herzerkrankung“, Akronym: KHK) schreibt die Fachwelt klein.
Quellen: Brockhaus, Duden: Wörterbuch der medizinischen Fachausdrücke
Verwendung:
„Während Sport bei koronarer Herzerkrankung inzwischen zur Standardbehandlung gehört, werden passive Maßnahmen − wie Massage bei Rückenschmerzen − hinterfragt.“ (Angelika Ohland für das Magazin „Upgrade“, Donau-Universität Krems, November 2011)
„Bewegungsmangel gilt als Hauptursache für Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und koronare Herzkrankheit.“ (Angelika Ohland für das Magazin „Upgrade“, Donau-Universität Krems, November 2011)
Weitere Informationen zur KHK:
Häufig finden Sie beide Schreibweisen innerhalb eines Textes. Bei „Ertrags(s)teuer“, „Grunderwerbs(s)teuer“, „Körperschafts(s)teuer“ sind beide Varianten korrekt. Bitte entscheiden Sie sich für eine Variante und vereinheitlichen Sie diese in Ihrem Text.
Autoren von juristischen Texten verzichten meist auf Fugenzeichen vor „steuer“: Einkommensteuer (statt Einkommenssteuer), Grunderwerbsteuer (statt Grunderwerbssteuer), Körperschaftsteuer (statt Körperschaftssteuer) und auch die Mehrwertsteuer kennen wir nur mit einem s.
Ich bevorzuge die Schreibung mit nur einem s:
– weil wir beim Nachfragen („Wessen Steuer?“) kein Fugen-s bilden können: die Steuer der/einer Körperschaft
– weil beispielsweise „Körperschaftsteuergesetz“ auch mit einem s geschrieben wird.
Korrekturlesen ist wichtig. Wer seine Diplomarbeit auf Rechtschreibung und Grammatik überprüft, erhöht die Chancen auf eine gute Note. Auch Vertragstexte, Angebotsschreiben und schriftliche Bewerbungen verzeihen keinen noch so winzigen Fehler, sondern leben vom Detail. Dies zu gewährleisten, ist Aufgabe von klassischen Kontrollinstanzen guten Schreibens: Korrekturlesern und Lektoren.
„Korrektoren waren seit Erfindung des Buchdrucks dazu da, die Übertragungs- und Flüchtigkeitsfehler des Mannes an der Setzmaschine aufzuspüren. Dass der Bleisatz starb, benutzten die meisten Druckereien und Verlage als Begründung, um zusammen mit ihm auch den Korrektor abzuschaffen. Dabei übersahen sie oder nahmen sie in Kauf, dass sie ein Überwachungsgremium ersten Ranges ausgemustert hatten. Die Korrektoren waren ja zu Spezialisten der Rechtschreibung, der Zeichensetzung, der Grammatik geworden, den Autoren der Texte darin meist überlegen.“
Wolf Schneider schildert in „Deutsch! Das Handbuch für attraktive Texte“ die frühere Aufgabe des Korrektors. Aber hat sich so viel daran geändert? Noch immer beschäftigen Verlage Korrektoren, noch immer pflegen Setzer deren Änderungen ein. Auch heute braucht daher ein guter Text Spezialisten, die Texte nach vorgegebenen Standards prüfen, und dafür reicht kein flüchtiger Blick. Nur mit gewissenhaftem Vorgehen und viel Sachkenntnis stöbern professionelle Korrekturleser und Lektoren Fehler auf und optimieren Standards Ihres Dokuments. Schließlich erhalten Sie ein veredeltes Schriftstück, das fertig zum Druck ist.
Eine Leistung, die sich nach wie vor auszahlt. Von vielen unterschätzt, bringt die Arbeit von professionellen Korrekturlesern dem Text dennoch sehr viel. Nicht nur bei einer schriftlichen Bewerbung sind Rechtschreib-, Grammatik- und Formatierungsfehler tabu. Auch fehlerhafte Kundenmagazine, Mitarbeiterzeitschriften, Rechtstexte, Werbeprodukte oder schludrig adaptierte Manuskripte aus dem Englischen können schnell Schaden anrichten und Kosten im Nachhinein in die Höhe treiben. Wer hier an der falschen Stelle spart, ist meist schlecht beraten.
Aber nicht nur Verlage und Medienagenturen setzen auf Deutschprofis. Auch immer mehr Industrieunternehmen binden klassische Verlagsdienstleistungen ein und etablieren das Korrektorat als festen Bestandteil ihres Qualitätsmanagements. Hier prüft der Lektor Angebote, Handbücher und andere wichtige Schreiben. Über die reine Fehlerkorrektur hinaus soll meist auch die Formatierung und Verständlichkeit des Textes gesichert werden. Eine Aufgabe, die bei der IT- und Beratersprache zunehmend an Bedeutung gewinnt. Schließlich erfährt dieser Fachjargon momentan die größten Änderungen durch die Migration englischer Fremdwörter. An der Nahtstelle zwischen Deutsch und Englisch geht es darum, die Übersicht zu behalten und Worte mit Augenmaß zu wählen. Hier sind Germanisten hilfreiche Ratgeber.
Oft geht es zuerst einmal darum, dass sich ein Außenstehender den Text ansieht. Wer Externe mit der Textkorrektur beschäftigt, beugt Betriebsblindheit vor. Denn der Blick von außen liefert oft eine völlig andere Sicht auf das Dokument und bietet so neue, wertvolle Erkenntnisse.
Wer einen professionellen Korrekturservice beauftragt, erhält:
- professionelle Fehlerreduktion
- moderne Kommunikation
- sprachlich stimmiges Erscheinungsbild
- wirksameren Auftritt nach innen und außen
und damit eine bessere Verständigung insgesamt.
Korrekt ist nur die Zusammenschreibung: „Es wird ihm noch leidtun. Das braucht dir nicht leidzutun.“ „Leidtat ihr vor allem Frank, der nun in der gleichen Lage war wie ihr Mann.“
Unschöne Dopplung aus „letzt“ und „Ende“. Von der Verwendung unnötiger Pleonasmen wie „letztendlich“, „schlussendlich“ und „letzten Endes“, die aus den Wörtern „letzt-“ und „Ende“ gebildet werden, rate ich ab. Ein Ende ist immer zuletzt oder am Schluss. Schreiben Sie besser „letztlich“ oder „schließlich“.
Unklar ist häufig die Konjugation des Verbs „managen“. Aus dem Englischen übernommene Verben werden im Allgemeinen regelmäßig gebeugt, folgen also der schwachen Konjugation: ich designe, ich designte, ich habe designt; er jobbt, er jobbte, er hat gejobbt; wir managen, wir managten, wir haben gemanagt.
Verwendung: „Auf ihm laufen die Tools, mit denen die Umgebung gemanagt wird.“
Konjugationsmatrix:
Die Wendungen „meines Erachtens“, „meines Wissens“ werden von vielen Stilkundlern als Phrasen empfunden. Ich sehe das nicht so. Möchte ich meine persönliche Meinung ausdrücken, kann ich formulieren „Ich finde, dass man Sprachen nicht mischen sollte“, aber eben auch „Meines Erachtens sollte man Sprachen nicht mischen“.
Viele Sprecher empfinden Dass-Sätze als unschön. Durch das Komma und die Konjunktion „dass“ verliere der Satz an Schwung und Eleganz. Auch meiden viele Schreiber das Personalpronomen „ich“, um beim Reden nicht zu sehr auf sich selbst zu zeigen. Vielleicht ein bisschen viel der Selbstlosigkeit. Was ist schlimm an „ich“?
Trotzdem: Wer „ich“ nicht schreiben mag, ist mit „meines Erachtens“ ebenfalls gut bedient. Wenn wir betonen wollen, dass es sich bei dem Gesagten um unsere persönliche Meinung oder unseren jetzigen individuellen Wissensstand handelt, liegen wir mit „meines Erachtens“ und „meines Wissens“ richtig. Mit diesen Wendungen verliert Ihr Satz nicht an Schwung (was bei einem Komma oder einer Konjunktion der Fall wäre) und gewinnt Selbstlosigkeit (weil wir „ich“ vermeiden), falls wir das wünschen.
Alternativ zu „meines Erachtens“ können wir auch sagen: „aus meiner Sicht“, „nach meiner Überzeugung“, „nach meinem Ermessen“, „meiner Ansicht nach“, „in meinen Augen“. Statt „meines Wissens“ können wir auch schreiben „meiner Kenntnis nach“.
Weitere Informationen:
http://www.gfds.de/sprachberatung/fragen-und-antworten/uebersichtsseite/meines-wissens-nach/
Zur Schreibung von „nichtinvasiv“ und „minimalinvasiv“ → nicht.
Bitte verzichten Sie auf Phrasen dieser Art. Wo schreibt heute noch jemand mit einer Feder?
„Ohne Mundarten wird der Sprachleib ein Sprachleichnam.“
Friedrich Ludwig Jahn (1778 – 1852), deutscher Pädagoge und Begründer der nationalen Turnbewegung im 19. Jahrhundert
Wer etwas empfiehlt, vermittelt Informationen, die bald darauf „in aller Munde“ sind. Diesen Vorgang nennen wir „Mundpropaganda“. Falsch ist hierfür das Wort „Mund-zu-Mund-Propaganda“, das sich wohl in Erinnerung an „Mund-zu-Mund-Beatmung“ gebildet hat.
Weitere Informationen:
http://www.herrmeyer.ch/warum-es-nicht-mund-zu-mund-propaganda-heisst/
Schreiben Sie die Interjektion „na ja“ (häufig auch mit Ausrufezeichen „na ja!“) immer mit Leerzeichen. Falsch ist dagegen die Schreibung ohne Leerzeichen „naja“.
Die Bedeutung „sich einen Namen gemacht haben, etabliert, bedeutend, groß, berühmt, renommiert, anerkannt sein“ kommt in dem Adjektiv „namhaft“ zum Ausdruck. Die Schreibung „namenhaft“ ist nicht korrekt.
Verwendung:
„Angekündigte Produkte von namhaften Herstellern fließen in diese Betrachtung mit ein.“
Zusammen- oder Getrennschreibung?
Das harmlos scheinende Wörtchen „nicht“ bereitet vielen Schreibern Kopfzerbrechen. Wann schreibt man Adjektive, Partizipien und Substantive mit der Partikel zusammen, wann getrennt? Und wie verhält es sich bei Fachbegriffen?
Die Suche nach unserem unscheinbaren Wort liefert eine erste Antwort bei WAHRIG Rechtschreibung:
„Verbindungen von ,nicht‘ mit einem Adjektiv oder Partizip können getrennt oder zusammengeschrieben werden: eine nicht amtliche oder: nichtamtliche Mitteilung; eine nicht christliche oder: nichtchristliche Vereinigung; nicht eheliche oder: nichteheliche Lebensgemeinschaft; nicht Gewünschte(s) oder: Nichtgewünschte(s); die nicht Krieg führenden oder: nichtkriegführenden Mächte; nicht lineare oder: nichtlineare Struktur; nicht leitende oder: nichtleitende Stoffe; eine nicht öffentliche oder: nichtöffentliche Versammlung; eine nicht operative oder: nichtoperative Behandlung; nicht rostende oder: nichtrostende Stoffe; nicht Sesshafte(r) oder: Nichtsesshafte(r); nicht zielend oder: nichtzielend; nicht Zutreffende(s) oder: Nichtzutreffende(s)“
WAHRIG Rechtschreibung nennt die getrennte Variante zuerst, die Redakteure favorisieren hier anscheinend die Getrenntschreibung. Ähnlich wie übrigens auch die Dudenmitarbeiter. Denn im Rechtschreibduden ist die getrennte Schreibweise gelb unterlegt.
Für Substantive ist die Zusammenschreibung verbindlich. Bei Adjektiven und Partizipien in Verbindung mit Nomen können wir getrennt oder zusammenschreiben: Beides ist also korrekt.
Zusammen- oder Getrennschreibung bei Fachbegriffen
Doch gilt dies auch für Fachbegriffe? Auf derselben Seite liefert WAHRIG Rechtschreibung einen interessanten Hinweis:
„nicht ros·tend = auch, bes. fachsprachl.: nicht|ros·tend“
Auch hier erfahren wir also: Beide Schreibweisen sind korrekt, in der Fachsprache überwiegt jedoch die Zusammenschreibung.
Gehen wir den fachsprachlichen Schreibweisen auf den Grund. Wie verhält es sich bei dem medizinischen Fachterminus „nicht invasiv“ / „nichtinvasiv“ (englisch „non-invasive“)?
Die Recherche bei der Suchmachine Bing liefert zahlreiche Treffer für beide Varianten:
„nichtinvasiv“ = 15.200 Treffer
„nicht invasiv“ = 11.900 Treffer (29.11.2011)
Auch im Pschyrembel können wir keine klare Regel finden. So werden zwar folgende Adjektive zusammengeschrieben: „nichtinvasive Blutdruckmessung“, „nichtallergisch“, „nichtbakterielle Prostatitis“, „nichtbindende Elektronenpaare“, „nichtdirektive Psychotherapie“ (non-directive psychotherapy), „nichtgonorrhoische Uretritis“.
Das medizinische Fachwörterbuch liefert uns jedoch auch getrennte Schreibweisen: „nicht resorbierbare Fäden“, „nicht eitrige destruierende Colangitis“.
Auch bei Fachtermini können wir also keine feste Regel, keine klare Struktur erkennen. Egal ob Wörter aus der Standardsprache, griechischen Fremdwörtern oder Fachbegriffen: In der Fachliteratur findet man sie zusammen- und getrennt geschrieben.
Bei Fachbegriffen scheint WAHRIG Rechtschreibung die Zusammenschreibweise zu favorisieren, auch unsere Bing-Suche fand mehr Treffer bei der Zusammenschreibung „nichtinvasiv“. Ich würde „nichtinvasiv“ daher zusammenschreiben. Dieser medizinische Fachausdruck wird oft in einem Atemzug mit einem anderen Fachbegriff genannt: minimalinvasiv. Hier kennt das Wörterbuch für medizinische Fachausdrücke des Dudenverlags nur die Zusammenschreibung.
Die Partikel „nicht“ als Teil eines Prädikats
Zusammen- oder Getrenntschreibung: Wie oben erklärt ist beides richtig, allerdings nur bei attributiven Adjektiven. Gemeint sind Eigenschaftswörter, die sich auf Nomen beziehen („nicht amtliche“ oder „nichtamtliche Mitteilung“). Anders sieht es dagegen aus bei einem Prädikat. So ist etwa „nicht bekannt (sein)“ kein Attribut mehr, sondern Teil des Prädikats, hier müssen wir getrennt schreiben.
Übersicht:
„non-invasive“ (engl.) = „nicht invasiv“ (Dudenempfehlung), „nichtinvasiv“
„nicht bekannt sein“, „nicht ausreichend sein“ (Getrenntschreibung, wenn „nicht“ Bestandteil des Prädikats ist)
Häufiger Fehler:
nicht-invasiv → nicht invasiv oder nichtinvasiv
Weitere Informationen:
http://www.neue-rechtschreibung.net/2011/02/28/von-mitgliedern-und-nichtmitgliedern/
Zur Schreibung von „nichtinvasiv“ und „minimalinvasiv“ → nicht.
Sprachpfleger mokieren sich seit Jahrzehnten völlig zu Recht über dieses Wortungetüm. Es sei zu schwerfällig (genau genommen sind es drei einzelne Wörter: nichts – desto – trotz, die zu einem Kompositum zusammengeschmolzen werden) und lege auf ein unbedeutendes Wort zu hohes Gewicht.
Ich schreibe stattdessen „trotzdem“ und „wenngleich“, „obwohl“. Siehe auch: nichtsdestominder, nichtsdestoweniger
Weitere Informationen:
http://www.gfds.de/sprachberatung/fragen-und-antworten/uebersichtsseite/nichtsdestotrotz/
Das aus dem Englischen stammende Substantiv „No-go“ ist ein umgangssprachliches Modewort. Möchten Sie ein unnützes Fremdwort vermeiden und guten Stil schreiben, vermeiden Sie diesen Anglizismus und verwenden Sie stattdessen „Unding“, „tabu“, „absolut undenkbar sein“, „nicht infrage kommen“. Man kann standardsprachlich sagen: „Das ist ein Unding“, „Das geht einfach nicht“, „Das ist tabu“, „Das ist völlig undenkbar“, „Das kommt überhaupt nicht infrage“ statt: „Das ist ein No-go.“
Weitere Informationen:
http://dict.leo.org/forum/viewUnsolvedquery.php?idThread=764662&idForum=1&lp=ende&lang=de
Der oft dem Papierdeutsch zuordnete Nominalstil bezeichnet den (zu) häufigen Gebrauch von Substantiven.
Wie Stilkundler zu Recht feststellen, machen Substantive einen Text schwerer verständlich als aktive Verben. Vor allem Substantive auf -ung wirken schwerfällig und klingen dem Amtsdeutschen ähnlicher als der gesprochenen Sprache. Ich empfehle generell, wenige Adjektive und Substantive zu verwenden und stattdessen mehr aktive Verben einzusetzen. Bilden Sie mehrere Sätze, statt zu viel Information in einen Satz zu pressen.
Beispiele für Nominalstil:
„Planung“. Formulieren Sie Sätze mit dem Hauptwort „Planung“ generell um, indem Sie das amtsdeutsche Substantiv durch das Verb „planen“ ersetzen.
„Neukundengewinnung“. Formulieren Sie kraftvoller, aktiver, lebendiger: „neue Kunden gewinnen“.
Statt: „Unsere Kernkompetenz ist das Zusammenführen von Ästhetik und Funktionalität in allen Medien, die für Ihren Kundendialog zielführend sind.“
Besser: „Unsere Kernkompetenz liegt darin, Ästhetik und Funktionalität aller Medien zusammenzuführen, die für Ihren Kundendialog zielführend sind.“
Statt: „In seltenen Fällen werden die Ergebnisse angezweifelt und ist eine Recherche der Quelldaten und des Herleitens der Ergebnisse notwendig.“
Mein Vorschlag: „In seltenen Fällen werden die Ergebnisse angezweifelt. Manchmal ist es nötig, die Quelldaten zu recherchieren und die Ergebnisse herzuleiten.“
Das Microsoft-Standarddateiformat ODF ist ein Eigenname des Herstellers und schreibt sich korrekt „OpenDocument-Format“. Siehe auch: ODS = OpenDocument-Kalkulationstabellenformat
Weitere Informationen:
Die Softwarefirma OpenText schreibt sich ohne Leerzeichen im Namen. Häufig zu sehen, aber falsch ist daher die Variante „Open Text“.
Weitere Informationen:
Als „Papierdeutsch“ oder „Amtsdeutsch“ bezeichnen Stilkundler Formulierungen, die sie als gestelzt und unpersönlich empfinden. Sprachpfleger kritisieren beispielsweise den häufigen Gebrauch des Passivs oder von Substantiven und empfinden diese Stilverfehlungen als reine Schriftsprache, die leblos und papieren wirke.
Mein Vorschlag: Schreiben Sie so, wie Sie reden. Richtig ist: Der häufige Gebrauch des Relativpronomens „welche/-r/-s“ und ähnliche Beispiele lassen einen Text schnell geschwollen und altertümlich klingen. Sehen Sie im Folgenden Beispiele für Papierdeutsch und Vorschläge für lebendiges und anschauliches Deutsch.
Beispiele für Papierdeutsch:
beziehungsweise (bzw.): Das vier Silben lange Bindewort „beziehungsweise“ lässt sich oft ersetzen durch die viel kürzeren Wörter „und“ oder „oder“.
bezüglich (bez.): Die Präposition „bezüglich“ ordne ich ebenfalls dem Papierdeutsch zu. Sie kann in den meisten Fällen leicht durch „über“, „im Hinblick auf“, „hinsichtlich“, „wegen“ oder „in Bezug auf“ ersetzt werden. Ist dies nicht möglich, würde ich umformulieren.
dieser/diese/dieses: „Die Loveparade 2010 in Duisburg sollte eine große Party werden. Fatalerweise wurde diese zu einer der größten Katastrophen in der Geschichte der Stadt Duisburg mit 21 Toten und über 500 Verletzten.“
„Gott hilf uns allen, dieses zu bewältigen.“ Vorteilhafter wäre es so: „Gott hilf uns allen, dieses Erlebnis zu bewältigen.“
Statt: „Wenn eine bestimmte Rolle nicht mehr benötigt wird, muss diese vom Systemverwalter aus Active Directory gelöscht werden.“
Besser: „Wenn eine bestimmte Rolle nicht mehr benötigt wird, muss sie vom Systemverwalter aus Active Directory gelöscht werden.“
etc.: Benutzen Sie statt des lateinischen „etc.“ lieber die deutsche Entsprechung „usw.“ Niemand würde in gehobenem Deutsch aufzählen: „Der Kursleiter begrüßte die Teilnehmer, stellte sich namentlich vor, gab einen Einblick in das Thema et cetera.“ Auch die drei Auslassungszeichen empfehle ich nicht: „…“ Auch hier bei einer Aufzählung klar im Vorteil: „usw.“
nichtsdestotrotz, nichtsdestominder, nichtsdestoweniger: Kein Mensch redet so. Wenn Sie in lebendigem Deutsch schreiben wollen, vermeiden Sie diese Wörter.
sowohl als auch: Die Konjunktion „sowohl als auch“ findet sich häufig in Schriftstücken der Geschäftskommunikation, im gehobenen Gespräch jedoch fast nie. Wenn Sie auf „sowohl als auch“ in Ihrer Rhetorik weitgehend verzichten, gehen Sie am besten auch in Ihren Dokumenten sparsam damit um.
welche/welcher/welches: Die Pronomen „welche, welcher, welches“ klingen altmodisch und legen den Schwerpunkt auf ein unwichtiges Wort. Beispiel: „Der große Arzt Hufeland machte die Erfahrung, dass Menschen, welche vor dem Sterben eine übernatürliche Angst haben, selten alt werden.“ Mein Tipp: Vermeiden Sie „welche/welcher/welches“ wenn möglich. Siehe welche/welcher/welches oder der/die/das
Nominalstil: Auch der Nominalstil steht im „Papierdeutsch-Verdacht“. Vermeiden Sie Formulierungen, die häufig in Behörden- und Anwaltsbriefen zu finden sind. In Anbetracht Ihrer …
In behördlichen Texten, amtlichen Schreiben usw. oft zu lesen: zu viele Substantive, Wörter auf -ung (Satzung) usw. Nicht schön, weil unpersönlich und leblos und schwunglos:
„Wir haben einen Versuch bezüglich einer kurzfristigen Abreise gemacht, Zeitraum Juni.“
Ein weiteres Negativbeispiel: „In seltenen Fällen werden die Ergebnisse angezweifelt und es ist eine Recherche der Quelldaten und des Herleitens der Ergebnisse notwendig.“
Mein: Vorschlag: „In seltenen Fällen werden die Ergebnisse angezweifelt und es ist nötig, die Quelldaten zu recherchieren und die Ergebnisse herzuleiten.“
Unschön: „Die alten ISDN-Telefone wurden verpackt und in die Zentrale nach München geschickt, um dort der Verschrottung zugeführt zu werden.“
Schreiben Sie kürzer: „Die alten ISDN-Telefone wurden verpackt und in die Zentrale nach München geschickt, um dort verschrottet zu werden.“
Schachtelsätze: Kommas geben einem Satz Struktur und machen ihn verständlich. Sie nehmen ihm aber auch den Schwung. Viele Schreiber wollen zu viele Informationen in einem einzigen Satz unterbringen, was zu Schachtelsätzen wie diesem führt:
„Daher muss man heute empfehlen, dass ein Patient, der ein Implantat hat, das in die Venen
abgeleitet wird, bei jedem Ereignis, wo man mit dem Eindringen von Keimen in die Blutbahn rechnen muss (banale grippale Infekte, (zahn-)ärztliche/chirurgische Eingriffe), mit Antibiotika vorbehandelt wird, um Bakterien, die bei dem Eingriff in die Blutbahn gelangen könnten, direkt abzutöten, bevor diese die Chance haben, sich am Katheter anzulagern.“
Weitere Informationen zum Thema Papierdeutsch:
http://www.duden.de/podcast/wenns-beim-verstehen-knistert–papierdeutsch
(patch = „Flicken“, „Nachbesserung“, „Fehlerkorrektur“, „Bugfix“; IT-Deutsch) Schreiben Sie zusammengesetzte Substantive mit dem Wort „Patch“ zusammen: „Patchfeld“, „Patchkabel“. Die Schreibung mit Bindestrich ist ebenfalls korrekt: „Patch-Kabel“.
„Ein historisch bedeutender Seuchenzug war der Schwarze Tod im Mittelalter, eine heute meist als Pest bezeichnete Pandemie.“ (Wikipedia) Die Farbbezeichnung ist etwas irreführend, weil die Krankheit Pestilenz selbst nicht schwarz auftrat, wohl aber Betroffenheit auslöste und so düstere, „schwarze“ Stimmung verbreitete.
Verwendung:
„Der Bote trat ein mit finsterer Miene: ,Der Schwarze Tod bricht aus.’“
Der altgriechische Name „Philipp“ (griechisch „Philippos“ = „Pferdefreund“, „Freund der Pferde“ von „philos“ = Freund, „hippos“ = Pferd) schreibt sich mit einem L. Falsch ist dagegen die Schreibung mit Doppel-L: Phillipp.
Der altgriechische Name „Filipotis“ („Φιλιπότης“), eine Ableitung von „Philippos“, schreibt sich ebenfalls nur mit einem l, z.B. in „Dimitris Filipotis“ (kretischer Maler).
Siehe auch:
Philippinen (Inselgruppe)
Philipp Lahm (Fußballer)
Philipp Rösler (Politiker)
Mit nur einem P schreiben sich dagegen folgende Personen oder Organisationen:
Philip Morris (Tabakkonzern)
Philip Mountbatten (Prinz Philip, Duke of Edinburgh)
Philip Roth (Schriftsteller)
Philips (Elektronikkonzern)
Pleonasmen sind doppelte Wörter, deren Bedeutung oder Wortlaut (auch in Abkürzungen) bereits in beigefügten Begriffen enthalten ist, was dem Sprecher aber in der Regel nicht klar ist.
Laut Wissen.de handelt es sich beim Pleonasmus um „eine rhetorische Figur, in der ein Begriff noch mit einem an sich selbstverständlichen Zusatz versehen wird. Ein Pleonasmus kann eine Aussage besonders eindringlich und anschaulich machen (z. B. ,heiße Glut‘), kann aber auch zu einer sinnlosen Verdoppelung führen (z. B. ,runder Kreis‘).“ (Quelle: Wissen.de)
Auch die Germanistin Hadumod Bußmann sieht in der rhetorischen Figur nicht nur eine überflüssige Wiederholung. In ihrem Standardwerk „Lexikon der Sprachwissenschaft“ unterscheidet sie zwischen unnötiger und absichtlicher Dopplung. Die absichtliche Wiederholung („ganz und gar“ u.Ä.) könne demnach zur besonderen Betonung verwendet werden:
„Pleonasmus (griech. pleonasmós ,Überfluss‘). Hinzufügung eines gedanklich überflüssigen Ausdrucks, der im Gesagten schon enthalten ist (z.B. weißer Schimmel). Als rhetorische Figur der Erweiterung dient der Pleonasmus zur Verstärkung der Aussage, z.B. ich habe es selbst gesehen, mit eigenen Augen.“
Beispiele:
alter Greis, schwarzer Rabe, weibliche Bundeskanzlerin, weißer Schimmel, psychische Traumatisierung, neue Innovation, lautlose Stille, persönlich anwesend, gemeinsame Schnittmenge, vollendete Tatsachen, gegenchecken, zusammenaddieren, hochstilisieren, lohnenswert, stillschweigend, qualitativ hochwertig, Baumallee, Düsenjet, Gesichtsmimik, Glasvitrine, Mitkommilitone, Wildranger, schlussendlich, letztendlich, letzten Endes, zurückerinnern, Softwareprogramm, Terroranschlag, ABS-System, GUI-Interface, LCD-Display, wie z.B., wie beispielsweise, wie etwa
Verwenden Sie die eingedeutschte Variante „Porträt“. Die frühere Schreibung „Portrait“ (frz.) ist im gedruckten Duden nicht mehr aufgeführt.
Bei lateinischstämmigen Wörtern wie potenziell/potentiell (von Potenz), essenziell/essentiell (von Essenz) und substanziell/substantiell (Substanz) empfehle ich die neudeutsche Variante mit z.
Beispiele:
„Rauchmelder mit Brandfrühesterkennung gewährleisten die frühestmögliche Warnung bei einem potenziellen Feuer.“
„Managerworkshops auf allen Ebenen dienen dazu, die Einschätzung von Leistung und Potenzial der einzelnen Mitarbeiter in einem größeren Rahmen zu diskutieren und miteinander zu vergleichen.“
„Er hat bewiesen dass er das Potenzial für eine große Karriere hat.“
Achtung aber bei englischen Texten. Hier ist die Schreibung „potential“ oder „high potential“ (= Spitzenkraft) natürlich korrekt.
Ein Softwarespezialist programmiert immer vor dem Programmstart, deshalb ist die Vorsilbe „vor“ überflüssig. Ein IT-ler würde daher nicht sagen: „Das habe ich vorprogrammiert“, sondern nur: „Diese Software habe ich gestern programmiert, heute funktioniert sie tadellos.“
Im Gespräch mit Günther Jauch warnte Politiker Oskar Lafontaine orthografisch korrekt vor „Hungerrenten, die wir jetzt programmiert haben“.
Alternativ ist auch das Partizip „vorgezeichnet“ möglich: „Der Ausbruch von innerem Chaos war damit vorgezeichnet.“ (Jeffrey Young/William L. Simon: Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens). Weitere Synonyme zu „programmiert“ sind „vorbestimmt“ und „unausweichlich“.
(IT-Deutsch) Bitte beachten Sie die Versalienschreibung des Begriffs aus der IT-Sprache: RAID, RAID 1, RAID-1-Verbund, HDD-RAID-Konfiguration. Falsch sind die Schreibungen Raid, Raid1-Verbund
Verwendung:
„Die Basisinstallation wird, sofern es sich um physische Server handelt, auf den lokalen Server-Festplatten durchgeführt, die als ein RAID-1-Verbund konfiguriert werden.“
Wir haben verschiedene Rechtschreibtests recherchiert, mit denen Sie prüfen können, wie es um Ihre Wortschatz-Sicherheit bestellt ist. Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung, verwechselte Wörter: Machen Sie den Test!
http://www.gmx.net/themen/beruf/quiz/963x2bc-fit-in-neuer-rechtschreibung
http://www.t-online.de/eltern/schulkind/id_64626738/quiz-was-schueler-in-grammatik-und-rechtschreibung-wissen-sollten.html
http://quiz.msn.de/quiz/148-k%C3%B6nnen-sie-deutsch–
http://www.bastiansick.de/quiz
http://quiz.msn.de/quiz/933-geek-sprache
http://www.focus.de/schule/lernen/lernatlas/quiz/deutsch/
http://quiz.t-online.de/index.php?q_key=8f0f9a3251a04f1f5a2bc82b92d87574&qts=&npc=80414ac8bf7a739baa77470bbc50565f
http://www.focus.de/wissen/mensch/sprache/tid-23348/gute-sprache-kluger-kopf-so-gut-ist-ihr-deutsch_aid_651175.html
http://www.readersdigest.de/spiele
http://www.br.de/nachrichten/quiz-deutsch-rechtschreibung-100.html
http://www.br.de/radio/bayern1/sendungen/rechtschreib-quiz-100.html
http://www.br.de/themen/wissen/konrad-duden-rechtschreibung102.html
http://www.wissen.de/wissenstest/alte-woerter/
http://www.wissen.de/wissenstest/der-kuerzel-test
http://www.wissen.de/wissenstest/doppelbedeutungen-2/take
http://woodz.schwarzwaelder-bote.de/alltag/psychotests/133-rechtschreib-quiz-vorsicht-beliebte-rechtschreibfehler.html
http://spiele.zeit.de/rechtschreibquiz/
http://www.zeit.de/karriere/beruf/2013-01/quiz-rechtschreibung-beliebte-fehler
http://www.fehler-haft.de/quiz.html
http://www.derwesten.de/panorama/das-rechtschreib-quiz-id4924680.html
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.rechtschreib-quiz-vorsicht-beliebte-fehler.a0f4af42-1191-46cb-b049-32bca64cc86c.html
http://www.korrekturen.de/rechtschreibquiz.php
http://bildungsklick.de/mt/rechtschreibquiz-2006
http://www.focus.de/wissen/mensch/sprache/rechtschreibung_aid_21244.html
http://www.philognosie.net/index.php/tests/testsview/744/
http://vs-material.wegerer.at/deutsch/pdf_d/grammatik/ab/GrammtikquizGruppeB.pdf
http://www.labupla.de/quiz/rechtschreibquiz.html
http://www.wer-weiss-was.de/theme143/article1751156.html
http://www.lektor.at/rechtschreibquiz/
http://www.testedich.de/quiz31/quiz/1362423481/Rechtschreibquiz
http://quiz.sueddeutsche.de/quiz/2081642941-rechtschreib-quiz
http://www.stern.de/kultur/buecher/rechtschreibquiz-kennen-sie-die-richtige-schreibweise-2033878.html
http://www.keinekuhhaut.de/2009/01/25/rechtschreib-quiz/
http://www.eltern.de/schulkind/weiterfuehrende-schule/neue-rechtschreibung.html
http://www.wissen.de/wissenstest
Obwohl das Verb „reflektieren“ mit k geschrieben wird, ist die Schreibung „Reflektion“ nicht korrekt. Ebenso falsch: Reflektionsvermögen.
Die korrekte Schreibung des Substantivs lautet „Reflexion“.
Resort und Ressort bezeichnen unterschiedliche Dinge. Im
Tourismus bedeutet „Resort“ (engl.) oder „Urlaubsresort“ eine „touristische
Hotelanlage mit über den reinen Beherbergungsbetrieb hinausgehendem Angebot“
(Wikipedia). Korrekte Verwendung: „Die
hiesigen Hotels und Resorts liegen meist in ausländischer Hand.“
Das aus dem Französischen stammende Wort „Ressort“
umschreibt einen Geschäfts- oder Amtsbereich, oft den thematischen Bereich
einer Zeitung oder innerhalb der Politik, z.B. Wirtschaftsressort. Korrekte
Verwendung: „Hintergrund war eine offene Stelle im naturwissenschaftlichen
Ressort, wo schon lange kein Biologe mehr saß.“
Rote und Schwarze Johannisbeere sind Gattungsbegriffe. In beiden Fällen ist nur die Großschreibung korrekt. Falsch: rote Johannisbeere, schwarze Johannisbeere
Rote und Schwarze Johannisbeere sind Gattungsbegriffe. In beiden Fällen ist nur die Großschreibung korrekt. Falsch: rote Johannisbeere, schwarze Johannisbeere
Bis zur Rechtschreibreform 2006 war nur die kürzere Variante „selbständig“ korrekt, heute ist auch die Form mit Doppel-st orthografisch exakt. Entscheiden Sie sich für eine der beiden Schreibweisen und vereinheitlichen Sie diese in Ihrem Text. Ich empfehle die neue Variante mit Doppel-st, weil sie das Grundwort „selbst“ enthält.
Achten Sie beim Vereinheitlichen darauf, alle Wörter der Wortfamilie in Ihrem Text zu vereinheitlichen: „unselbständig“ oder „unselbstständig“, „verselbständigen“ oder „verselbstständigen“, „Selbständiger“, „Selbstständiger“ usw.
Weitere Informationen:
http://www.neue-rechtschreibung.net/2012/05/08/selbstandig-oder-selbststandig-tatig/
Die Wendung „seine Siebensachen packen“ steht für „sein Hab und Gut packen“: „Ich packte meine Siebensachen und fuhr los.“
Die Klein- und Getrenntschreibung ist nur in der Bedeutung „sieben einzelne Dinge/Gegenstände“ korrekt: „Auf der Veranda lagen noch sieben Sachen herum.“
(IT-Deutsch), englisch „script“, „scripts“. Die besonders in der IT häufige Bezeichnung Skript, Skripte schreibe ich in der eingedeutschten Variante. Aber: das Scripting (englisch). Verwendung:
„DSACLS ist ein Kommandozeilentool, das innerhalb einer Batchdatei oder eines Skripts genutzt werden kann.“
„Es gibt einige Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben, Rechte mittels einer GUI oder skriptbasiert zu übertragen.“
„Nach dem Geschäftsschluss wird der neue Server parallel zum bestehenden Server in Betrieb genommen, um den Datenbestand skriptgesteuert zu übernehmen.“
Zusammen- oder Getrenntschreibung:
Beides ist korrekt. Meines Erachtens liegt hier eine Betonung auf „so“, daher rate ich dazu, analog zu „so gesehen“ auch „so genannt“ getrennt zu schreiben.
Während aber der Rat für deutsche Rechtschreibung ebenfalls beide Varianten zulässt, empfiehlt Duden online die Zusammenschreibung „sogenannt“. Übrigens verwenden auch die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen – nach der von ihnen herausgegebenen Wörterliste – die Zusammenschreibung.
In seinem Blog schreibt der Publizist Walter Hess hingegen, dass die Getrenntschreibung vorzuziehen sei, da man „so nennt“ und nicht „sonennt“. http://www.textatelier.com/index.php?id=996&blognr=3055
Für die Getrenntschreibung spricht außerdem, dass auch „so betrachtet“ (von: „so betrachten“) und „so gesehen“ (von: „so sehen“) getrennt geschrieben werden.
Verwendung: „Über den so genannten Warnvermerk setzten sie sich einfach hinweg.“
Anführungszeichen nach „so genannt/sogenannt“?
Anführungszeichen dienen der Hervorhebung von Wörtern, doch kann diese Funktion auch von Signalwörtern wie „so genannt/sogenannt“ erfüllt werden. Setzt man also ein Wort, das nach „so genannt/sogenannt“ folgt, in Anführungsstriche, ist das eine überflüssige und überdies störende Verdoppelung der Hervorhebung. Weitere Informationen: http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/fragen-an-den-zwiebelfisch-thema-rente-oder-thema-rente-a-364349.html
Auch empfehle ich Ihnen, „so genannt“, „oben genannt“ und „unten genannt“ innerhalb Ihres Textes zu vereinheitlichen, am besten in der Getrenntschreibung:
so genannt
oben genannt
Schreiben Sie „solange“ zusammen, wenn es sich um ein Bindewort (Konjunktion) handelt, die einen Nebensatz einleitet:
„Es liegt an unserem Selbsterhaltungstrieb, dass jeder um sein Leben kämpft, solange dies nur möglich ist.“
„Solange es Ungerechtigkeit gibt, so lange existiert das Problem.“
„Aber solange wir Abenteurer des Lebens uns durchs Dasein hetzen lassen, um das Glück zu erjagen, so lange werden wir leiden müssen.“
„Nur solange der Vorrat reicht.“ – Gemeint ist der vollständige Satz: „Sie erhalten dieses Angebot nur so lange, solange (im Sinne von: wie) der Vorrat reicht.“
„Solange die Menschheit noch ein einziges Geldstück nötig hat, so lange ist sie noch unreif und lebt in Abhängigkeit.“
Das Adverb „sonst“ wird immer vom folgenden Wort getrennt geschrieben: „sonst wo“, „sonst wie“, „sonst was“. Die Zusammenschreibung „sonstwo“, „sonstwie“, „sonstwas“ usw. ist nicht korrekt.
Ich empfehle bei vierstelligen Tausenderziffern keinen Punkt und kein Leerzeichen zu setzen: „9000“, „9120“ usw. Erst ab fünfstelligen Ziffern sollten wir einen Punkt oder ein Leerzeichen (Spationierung) einfügen, um die Lesbarkeit zu erhöhen: „90.000“ oder „90 000“.
Weitere Informationen:
Wer etwas schriftlich festhält, notiert es in einer Materialiensammlung, genannt Dokumentation. In einer Technischen Dokumentation wird „die Gesamtheit von Dokumenten, die ein technisches Erzeugnis beschreiben“ (Wikipedia), notiert. Anders als bei der amtlichen oder medizinischen Dokumentation schreiben viele Firmen das Adjektiv „technisch“ groß, um die Technische Dokumentation von der Allgemeinsprache ab- und als Fachterminus hervorzuheben. Korrekt sind beide Varianten, gebräuchlich ist zunehmend die Großschreibung, die auch in der Richtlinie VDI 4500 verbürgt ist.
Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Dokumentation
http://de.wikipedia.org/wiki/Technischer_Redakteur#VDI-Richtlinie
Die Schreibweise von Telefonnummern regelt deutschlandweit die DIN 5008. Demnach werden Telefonnummern nicht mehr in Blöcken (von rechts zählend) zu je zwei Ziffern geschrieben, wie es bis 2002 üblich war). Auch Klammern und Schrägstriche zur Abtrennung der Telefonvorwahl sind nicht mehr vorgesehen. Stattdessen werden Telefonnummern funktionsbezogen durch Leerzeichen gegliedert. Bei Anlagenanschlüssen wird die Durchwahl durch einen Bindestrich abgesetzt, die internationale Telefonvorwahl beginnt stets mit einem (falsch: zwei) Pluszeichen. Die Null in Klammern wird weggelassen.
Heutzutage hat sich für nationale Telefonnummern folgende (korrekte) Schreibung eingebürgert: 089 69379406. Es ist nach wie vor möglich, von rechts in Zweiergruppen zu gliedern: 089 69 37 94 06. Bei internationalen Telefonnummern wird der Landesvorwahl (ohne Doppelnull) ein Pluszeichen direkt vorangestellt: +49 89 69379406.
Häufige Fehler:
++49 → +49. Ein häufiger Fehler bei internationalen Telefonnummern ist das doppelte Pluszeichen: „++49“. Denn „+“ steht für „00“, ein Pluszeichen reicht demnach völlig aus.
Tel: → Tel.:
Weitere Informationen:
Unglücklicher Modebegriff, der vermitteln soll, dass ein Produkt abgeholt oder „im Vorbeigehen“ verbraucht werden kann. In deutschen Texten bevorzuge ich „zum Mitnehmen“, „zum Abholen“, z.B. in: „Essen zum Mitnehmen“, „Speisen zum Abholen“, oder „Genuss außer Haus“. Ist ein Text jedoch für internationale Leser gedacht, sind die englischen Entsprechungen „take away“, „take home“ oder „to go“ ratsam.
Bei „traditionelle chinesische Medizin (TCM)“ handelt es sich zwar um einen feststehenden Begriff, jedoch nicht um einen Eigennamen. „Traditionell“ und „chinesisch“ sind normale Adjektive, die Großschreibung „Traditionelle Chinesische Medizin“ ist daher nicht korrekt.
Weitere Informationen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Traditionelle_chinesische_Medizin
Das Adverb „überallhin“ bedeutet „in alle Richtungen“, „nach allen Seiten“ und muss zusammengeschrieben werden: „Wie oft wünschen wir uns Flügel, mit denen wir überallhin entschweben können.“
Beachten Sie bei „überhandnehmen“ die Zusammenschreibung. Korrekte Verwendung: „Ich schaue mir das eine Weile lang an, aber sollte es irgendwann überhandnehmen, muss ich reagieren.“
„Der Lärm um uns herum nahm plötzlich überhand und verhinderte jedes Gespräch.“
Ich empfehle Ihnen, auf den Punkt am Ende eines Buchtitels, einer Überschrift usw. zu verzichten. Ausnahme: Ihre Überschrift ist als Frage/Fragesatz formuliert, dann ist ein Fragezeichen nicht nur erlaubt, sondern korrekt:
„Warum starben die Dinosaurier aus?“
Aber auch hier existiert eine künstlerische Freiheit, beispielsweise ist bei Books on Demand dieses Sachbuch erschienen:
„Angriff der Ritter – Ihre Herkunft. Ihre Ära. Ihr Vermächtnis.“ In Ausnahmefällen mag dies erlaubt sein. Nach gewöhnlichen Überschriften würde ich einen Punkt als Satzschlusszeichen normalerweise immer vermeiden.
Einer der häufigsten Rechtschreibfehler in deutschen Texten ist die Großschreibung der Präposition „willen“ (erstarrter Singular von „Wille“) in Fügungen wie „um Gottes willen“, „um Himmels willen“. Verhältniswörter wie „willen“ müssen im Deutschen kleingeschrieben werden, die Großschreibung ist nicht korrekt.
„Und, und, und“ bedeutet „und dergleichen mehr“ und wird häufig verwendet, um eine endlose Folge von Ereignissen oder Dingen anzumerken. Die aufgezählten Kurzwörter müssen durch Kommas abgesetzt sein, falsch ist die Variante ohne Kommas „und und und“.
Das Verb „updaten“ entstammt dem IT-Deutsch und ist ein häufiger Anglizismus. Benutzen Sie nach Möglichkeit besser „aktualisieren“. Aus dem Englischen übernommene Verben werden im Allgemeinen regelmäßig konjugiert, folgen also der schwachen Konjugation: ich designe, ich designte, ich habe designt; er jobbt, er jobbte, er hat gejobbt; wir managen, wir managten, wir haben gemanagt.
Verben wie updaten, upgraden, uploaden oder downloaden werden als zusammengehörige Einheit gesehen, der erste Bestandteil ist also nicht abtrennbar: ich update/upgrade, ich habe upgedated/upgegradet.
Anglizismus. Benutzen Sie nach Möglichkeit besser „aufwerten“, „verbessern“, „aufrüsten“.
Verwendung: „Wir müssen bald unser System aufrüsten.“ „Folgen Sie diesem Link, um Ihr Produkt aufzuwerten/zu verbessern.“
Konjugation: siehe updaten
Anglizismus. Benutzen Sie nach Möglichkeit besser „hochladen“.
Konjugation: siehe updaten
Die beliebte Abkürzung „usw.“ wird oft falsch geschrieben. Jedes Wort abzukürzen wie in „u.s.w.“ ist nicht korrekt.
Häufiger Fehler:
u.s.w. → usw.
Stiltipp:
etc. → usw. Schreiben Sie „usw.“ statt der lateinischen Entsprechung „etc.“, die sich häufig in Texten der Beratersprache findet. Auf diese Weise vermeiden wir einen unnötigen lateinischen Ausdruck, für den wir ein schönes deutsches Äquivalent haben.
Verwenden Sie das Verb mit dem Präfix „ver-“ bitte nur im Briefabschied:
„Wir hoffen, Ihnen hiermit geholfen zu haben, und verbleiben mit freundlichen Grüßen“
In allen anderen Fällen reicht das Verb „bleiben“ völlig aus:
„Er ist über all die Jahre derselbe geblieben.“
„Der Altserver wird verpackt und bleibt (statt „verbleibt“) in der Niederlassung zur Abholung durch die Logistik.“
(IT-Deutsch) Voice Server ist eine Serversoftware zur Integration der Sprachkommunikation für mehrere Teilnehmer in einem Netzwerk. Bitte schreiben Sie den Eigennamen nicht mit Bindestrich. Falsch ist die Schreibweise Voice-Server.
Den Namenzusatz „von“ (Adelsprädikat) schreibt man fast immer klein. „Jetzt wechselt die Farbe des Himmels; sie wechselt zum Nachblau van Goghs.“
Nur am Satzanfang und am Wortanfang eines Kompositums ist die Großschreibung verbindlich: Van Bommel kam herein. Er lobte die Van-Gaal-Mannschaft. Entsprechend auch bei „zu“: zu Guttenberg
Häufig zu sehen, aber falsch ist die Schreibung „von Nöten“. Richtig ist nur „vonnöten“.
Schreiben Sie das Verb mit dem Zusatz „vonstatten“ bitte generell zusammen: vonstattengehen. Richtig: „Im Kundenservice-Bereich Ihres bestehenden Domainpakets bieten wir Ihnen unter der Rubrik ,Domainservice -> Paketwechsel‘ eine genaue Anleitung, wie der Wechsel auf die neue Plattform vonstattengeht.“
„Der Leitungsebene des hiesigen Managements ist es wichtig, dass der Umzug sowohl mit geringstem Risiko für den Betrieb als auch im Rahmen des genehmigten Budgets vonstattengeht.“
Häufiger Fehler ist das Doppel-r. Falsch: vorraus, im Vorraus, Vorraussetzung usw. Bitte „voraus“ generell nur mit einem r schreiben: voraus, vorausgehen, Voraussetzung usw.
Spaziergänger, die im Watt wandern, können nur Watvögel beobachten, die Schreibung mit Doppel-t ist falsch. Folgende Form ist korrekt: „Watvögel leben im Watt.“
Zum Unterschied zwischen „Website“ und „Webseite“ siehe: Homepage.
In der Bedeutung „jemandem etwas erklären, kundtun, mitteilen“ ist nur die Zusammenschreibung mit einfachem s korrekt: „weismachen“.
Sprachpfleger empfehlen seit geraumer Zeit, auf das Relativpronomen „welcher“ großzügig zu verzichten. Sie argumentieren, es klinge altmodisch und hochtönend, es lege einen Schwerpunkt auf ein unbedeutendes Wort. Das mag sein. Dennoch bietet „welcher/welche/welches“ einen entscheidenden Vorteil.
Beispiele:
„Damit wird sichergestellt, dass eine Einzelperson oder eine Gruppe von Personen, an die die Aufgabe delegiert wurde, nur die delegierten Aufgaben ausführen kann und keine Aufgaben ausführen darf, die nicht explizit delegiert oder autorisiert wurden.“
„Unsere Mitarbeiter stehen dem Auftraggeber in allen Belangen, die die zu konzeptionierende und implementierende Lösung und deren Schnittstellen betreffen, zur Verfügung.“
Schreiben wir wirklich guten Stil, wenn wir „der/die/das“ mehrmals im selben Satz wiederholen, und zwar direkt hintereinander? Hier ist weniger meist mehr. Um eine häufige Wiederholung von „der/die/das“ zu vermeiden, bietet sich das gering geschätzte „welcher/welche/welches“ an:
„Zum Beispiel die enorme Marine, welche die Chinesen hatten …“ (Helmut Schmidt in: Vertiefungen – Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt)
„Das Jubelgeschrei wurde kräftig unterstützt durch allerlei Lärminstrumente wie Trommeln, Pfeifen, Pauken, welche die Kinder stets bereithielten.“
„Es handelt sich bei den angegebenen Personen um das Kernteam, welches zu großen Teilen auch an der grafischen Gestaltung mitgewirkt hat.“
„Auf Basis dieser grundlegenden Werkzeuge werden je nach Bedarf weitere Werkzeuge entwickelt, welche in der Lage sind, die entsprechenden Anforderungen abzudecken.“
„Wenn man sich die grüne Flasche irgendwann mal genauer betrachtet, dann entdeckt man an ihrem Hals ein kleines güldenes Etikett mit der Aufschrift: „Deutsches Reinheitsgebot“. Das von 1516, welches besagt: Nur Gerste, oder Gerstenmalz, Hopfen, Wasser und Hefe dürfen verwendet werden.“
Mein Vorschlag: Um zweimal „der/die/das“ hintereinander zu vermeiden, können Sie auch „jener/jene/jenes“ in ähnlichen Fällen verwenden:
„Gott hat keinen anderen Kopf als den unseren, keine anderen Beine und auch keine anderen Hände als jene, die wir haben.“ Aber zugegeben, diese Variante klingt erhaben und ein wenig hochtrabend.
Mein Rat: Verzichten Sie auf das Relativpronomen „welcher/welche/welches“ so weit wie möglich und verwenden Sie es nicht ohne Not. Dieser Satz z.B. kommt wunderbar ohne „welcher/welche/welches“ aus:
„DSACLS ist ein Kommandozeilentool, das innerhalb einer Batchdatei oder eines Skripts genutzt werden kann.“
Das beliebte Sprichwort enthält oft den Schreibfehler „malt“. Korrekt ist nur die Schreibung „mahlt“ (von „mahlen“). Als Quelle nennt das „Lexikon der schönsten Sprichwörter und Zitate“ den „Sachsenspiegel“.
Weitere Informationen:
http://www.wispor.de/wp-red-m.htm#mahlt_zuerst
Literatur:
Lexikon der schönsten Sprichwörter und Zitate (Bassermann Verlag)
Schreiben Sie das Verb „wiederherstellen“ zusammen, wenn ein Vorgang bezeichnet wird, in dem ein ursprünglicher Zustand rekonstruiert wird: „Auch ein temporäres Entfernen für eine bessere Neuverkabelung ist untersagt, da nicht sichergestellt werden kann, ob hinter einer solchen Patchung ein Gerät angebunden ist, dessen aktive Verbindung durch kurzzeitiges Trennen am Patchfeld automatisch wiederhergestellt wird.“ Etwas war früher intakt, wurde dann aber zerstört. Nun wird es „wiederhergestellt“, also sein früherer Zustand gebildet.
Beispiel: „Die Access-Datenbank wird im Standby-Modus betrieben, um Daten und Dokumente transaktionsgenau wiederherstellen zu können.“
Schreiben Sie getrennt, wenn „wieder“ im Sinne von „wieder einmal“, „erneut“ gemeint ist: „Es wäre schön, sie mal wieder zu sehen.“
Schreiben Sie zusammen, wenn die Betonung auf dem Wort „wieder“ liegt: „Irgendwo auf dieser Erde waren ja noch seine Leute. Einmal würde er sie alle wiedersehen.“
Worte sind nicht nur Wörter, sondern bezeichnen die gesamte Sprache. Ein Satz besteht jedoch aus einzelnen Wörtern.
Beispiele: „Das sind schöne Worte (= gute Rede), aber ob auch Taten folgen?“
„Mit geflügelten Worten (= Zitate und Redensarten) kann man einen Sachverhalt besonders bildhaft illustrieren.“
Aber: „Ein einzelnes Wort kann das Fass zum Überlaufen bringen.“
Weitere Informationen:
http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,307445,00.html
Gerade in Texten aus der Informationstechnologie begegnet uns überraschend oft ein Übersetzerfehler, der das englische Wort „silicon“ zu Deutsch mit „Silikon“ wiedergibt. Das ist falsch, denn wenn wir im Deutschen von „Silikon“ sprechen, ist weicher, gummiartiger Kunststoff gemeint, der unter anderem in der Schönheitschirurgie verwendet wird.
Hauptbestandteil von Halbleiter-Chips der Computerindustrie ist „Silizium“, das im Amerikanischen „silicon“ genannt wird.
Übersicht:
„silicon“ = Silizium (chemisches Element), wesentlicher Bestandteil von Halbleitern
„silicone“ = Silikon, elastische Dichtmasse, die auch in der Schönheitschirurgie eingesetzt wird
Eine schöne Übersetzung des beliebten Anglizismus „Silicon Valley“ liefern Ulrike Wolk und Christoph Pollmann in ihrem Wörterbuch: „silicon valley“ = „Silizium-Tal“.
Weitere Informationen:
http://dict.leo.org/forum/viewWrongentry.php?idThread=345498&idForum=3&lp=ende&lang=de
Literatur:
Christoph Pollmann, Ulrike Wolk: Wörterbuch der verwechselten Wörter