Seit Menschengedenken kommunizieren wir miteinander. Wenig hat den Lauf der Welt jedoch so nachhaltig verändert wie das geschriebene Wort. Seit Erfindung der Schrift durch die Sumerer hat die Schreib- und Lesekultur in Mesopotamien und weit darüber hinaus eine faszinierende Entwicklung genommen: Menschen schufen Alphabete, entwickelten den Kodex weiter zur Schriftrolle, führten Satzzeichen und Wortabstände ein, erfanden den Buchdruck mit beweglichen Lettern und literarisierten große Teile der bewohnten Welt. Heute haben sich die neuen Medien wie Smartphone, Tablet-PC oder E-Buch längst neben den klassischen etabliert und unsere Verständigung weiter verändert.
Ein Wandel, der sich auch im Verlagswesen bemerkbar macht: Zahlreiche Berufe wie Buchbinder und Schriftsetzer sind in ihrer ursprünglichen Form längst ausgestorben oder werden von anderen Spezialisten ausgeübt. Gute Verständigung ist aber nach wie vor gefragt. Werbung, Marketing, PR, Presse, Internet, Redaktion, Lektorat, Journalismus und Schriftstellerei sind heute die Betätigungsfelder, in denen Sprache als Dienstleistung angeboten wird. Hier können Textschaffende ihre Liebe zur deutschen Sprache pflegen und ihre Kreativität entfalten. All diesen Bereichen ist eines gemeinsam: Gutes Deutsch wirkt. Was aber macht einen guten Text aus?
Gutes Deutsch – das bedeutet für mich, möglichst verständlich, wirksam und wirtschaftlich zu formulieren. Vor allem aber heißt es zuerst einmal, die Regeln der deutschen Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung zu beachten. Die Arbeit am Text wird durch das Vereinheitlichen (vor allem im Zuge der liberalen Rechtschreibreform 2006), den massiven Einfluss des Englischen und das Gendern deutlich aufwendiger. Wer sprachlich im Bilde sein will, muss daher alle genannten Aspekte im Blick haben.